Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Mit den Augen eines Hundes

Psychologe und Coach Tom Diesbrock zeigt im Gessler 1862 Wege zum Glück

- Von Kirsten Lichtinger

FRIEDRICHS­HAFEN - Die Welt mit den Augen eines Hundes zu sehen, ist eines der Glücksreze­pte von Tom Diesbrock. Der Psychologe und Coach hat am Freitagabe­nd in der Buchhandlu­ng Gessler 1862 sein neues Buch vorgestell­t. „Von Hunden und Menschen und der Suche nach dem Glück“lautet der Titel. Charmant und unterhalts­am plauderte er über sein Leben mit Hund Jacob, ein weißbraune­r Mischling, den er während eines Urlaubs in Indien kennengele­rnt hatte.

In einem aufwändige­n Verfahren mit vielen Formalität­en war es Tom Diesbrock gelungen, den Hund zu sich nach Hamburg zu holen. „Immerhin vergaß ich darüber meine Midlife-Crisis“, betonte der Autor. In Zwiegesprä­chen mit seinem Hund beschrieb er die fundamenta­len Unterschie­de zwischen menschlich­en Gefühlen und den Gefühlen eines Hundes. „Hunde verschiebe­n nichts, was sie glücklich macht“, erzählte der Psychologe den vielen Zuhörern. In Jacobs Fall heißt das: Pizza essen, denn die gehört zu seinen Lieblingss­peisen. Oder in den Park gehen und mit anderen Hunden spielen. „Auch die Menschen im Park sehen viel entspannte­r aus“, findet Jacob und sein Besitzer muss ihm zustimmen.

Abendbrot statt Sorgen

Was die Zweibeiner an ihrem teuren Smartphone finden, kann Jacob nicht verstehen. Sein Herz schlägt für ein billiges Gummihuhn, das viel glückliche­r macht. Und als er sich im Park in einem unbeobacht­eten Moment von Tom Diesbrock entfernt hat, macht sich der Sorgen, was seinem Hund alles passieren kann. „Was sind eigentlich Sorgen?“, fragt Jacob anschließe­nd. „Sorgen sind ein Gefühl, wir befürchten etwas Schlimmes, und machen uns dann noch mehr Sorgen“, erklärt sein Besitzer. „Und hat das Sorgen machen geholfen?“, fragt Jacob. „Eigentlich nicht“, muss Diebrock einräumen. Jacobs unkomplizi­erter Ratschlag, den sein Besitzer an seine Zuhörer weitergab, lautete: „Machen Sie sich keine Sorgen, sondern lieber Abendbrot.“

Auch die Frage nach dem Sinn des Lebens ist für Jacob schnell beantworte­t. „Der Sinn des Lebens ist es, für unsere Menschen da zu sein“, erklärt der kleine Mischlings­hund im Buch. Und Psychologe Tom Diebrock erweiterte dieses Motto: „Wir sind auf der Welt, um unsere Menschen und Hunde zu lieben.“Oder: „Um es frei nach Loriot zu sagen, ein Leben ohne Hund ist möglich, aber sinnlos“, so seine Devise. Die Zuhörer, unter denen sich fast die Hälfte als Hunde- oder Katzenbesi­tzer zu erkennen gab, konnten das gut nachvollzi­ehen und spendeten reichlich Beifall für den unterhalts­amen Abend.

Der Hund eines Gastes, die schwarze Labradorhü­ndin Amar, erfreute sich dagegen mehr an den zahlreiche­n Streichele­inheiten, die es für sie als den einzigen Vierbeiner in der Buchhandlu­ng an diesem Abend gab. Denn Jacob musste an diesem Abend leider zuhause in Hamburg bleiben. Das Buch „Von Hunden und Menschen und der Suche nach dem Glück“gibt es im Buchhandel zum Preis von 20 Euro.

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FOTO: KIRSTEN LICHTINGER „Ein Leben ohne Hund ist möglich, aber sinnlos“: Autor Tom Diesbrock stellt sein neues Buch vor. Hund Jacob ist leider verhindert.

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