Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
SPD tritt mit sechs Kandidaten an
Herbert Tomasi führt die Liste bei der Kommunalwahl am 26. Mai an – Auch Charlie Maier kandidiert wieder
LANGENARGEN (sz) - Mit einer Liste von erfahrenen und jungen, engagierten Kandidaten tritt die SPD in Langenargen zur Gemeinderatswahl an. Das teilen die Sozialdemokraten mit. „Wir sind überzeugt, dass wir mit diesen interessanten Menschen auf unserer Liste mindestens einen weiteren Gemeinderatssitz bekommen werden“, betont der langjährige Gemeinderat Charlie Maier. Sicher ein Wermutstropfen: Von 18 möglichen Listenplätzen besetzt die SPD nur sechs.
Die SPD-Liste wird angeführt von Gemeinderat Herbert Tomasi, der sich vor allem um verkehrliche Belange intensiv kümmern will, wie es heißt. Auf Platz zwei kandidiert die 35-jährige, selbständige Grafikerin Cora Otté, die sich für ein liebenswertes Langenargen stark machen wolle. Karl Schmid, Maschinenbautechniker, folgt ihr auf Platz drei. Er will sich laut Pressemitteilung intensiv um das Thema bezahlbares Wohnen in Langenargen einsetzen und deutliche Verbesserungen bei den öffentlichen Verkehrsangeboten erreichen.
Der Jüngste ist 18 Jahre alt
Die Heilpraktikerin Heike Padberg kandidiert auf Platz vier. Als Mutter liege ihr besonders das Bildungsund Betreuungsangebot am Herzen. Sie wolle sich besonders für die Interessen von jungen Familien einsetzen. Mit 18 Jahren ist Tizian Looser der jüngste Kandidat auf der Langenargener SPD-Liste. Er hat vor allem junge Menschen im Blickfeld und will sich für ihre Anliegen engagieren, schreibt die SPD. Auf Platz sechs kandidiert die Bürofachkraft Andrea Hühn. Sie wolle ihre soziale Erfahrung in die Gemeinderatsarbeit einbringen. Und schließlich tritt der langjährige Gemeinderat Charlie Maier erneut auf Platz sieben an. Mit seinen 76 Jahren will Maier den Sozialdemokraten zufolge seine großen Erfahrungen zum Wohle der Gemeinde weiterhin zur Verfügung stellen.
Zwar sei das Wahlprogramm der Langenargener SPD noch nicht beschlossen, aber Schwerpunkte würden auf jeden Fall die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum und verbesserte Verkehrsbedingung sein. Insbesondere wollen die Kandidaten ihr Augenmerk auf den Radverkehr lenken. Eine Forderung: Mobilität muss alle Verkehrsbereiche umfassen. Es gehe nicht darum, die Schiene oder Straße getrennt zu betrachten, sondern eine Gesamtbetrachtung aller Verkehre, einschließlich des Radverkehrs, sei notwendig. So sei eine Radschnellverbindung entlang des Bodensees in Richtung Friedrichshafen und Lindau vonnöten, um nicht nur für Touristen ein Angebot zu machen, sondern auch für die zahlreichen Berufstätigen, die täglich mit dem Rad zur Arbeit zu fahren.
Um mehr bezahlbaren Wohnraum für die Wohnungssuchenden zu bekommen, will die SPD der Mitteilung zufolge, dass die Gemeinde verstärkt eigene Grundstücke erwirbt, um damit mehr Einfluss auf die Gestaltung und Wohnungsvergabe zu bekommen. Künftig sollen nicht noch weitere Ferienwohnungen entstehen, sondern dauerhafte Mietwohnungen. Die
SPD will auch, dass sich die Gemeinde Belegungsrechte für Mietwohnungen erwirbt, um somit für Normalverdiener zu ermöglichen, eine Wohnung für erschwingliche Preise zu bekommen.
Bei der Gemeinderatswahl 2014 gingen 20 662 Stimmen (34,3 Prozent) und sechs Gemeinderatssitze an die Freien Wähler. Die CDU kam auf 20 341 Stimmen (33,8 Prozent) und ebenfalls sechs Sitze. Die SPD erreichte 10 767 Stimmen (17,9 Prozent) und drei Sitze. Die Grünen, die nach fünf Jahren Pause wieder antraten, holten für viele überraschend aus dem Stand 8428 Stimmen (14 Prozent) und auch drei Sitze. Die Wahlbeteiligung lag bei 56,8 Prozent.