Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Es geht weiter mit „Schinacher“
Investor übernimmt das Spielzeuggeschäft zum 15. Mai – Beschäftigte können bleiben
Ein Investor wird das Spielzeuggeschäft zum 15. Mai übernehmen.
FRIEDRICHSHAFEN - Das Aus für das Spielzeugfachgeschäft Schinacher ist abgewendet. Der Laden in Friedrichshafen wird zum 15. Mai von einem Investor übernommen, teilt der Insolvenzverwalter Andreas Schoß mit. Der Name „Schinacher“bleibt „zumindest vorerst einmal“erhalten. Anders in Konstanz, dort wird Schinacher unter neuem Namen von einem anderen Investor weitergeführt.
Wer genau diese Investoren sind, wird noch nicht bekannt gegeben, weil noch nicht alle Verträge unterzeichnet seien, sagt Andreas Schoß. Beide Investoren haben sich mit den jeweiligen Vermietern einigen können, in Friedrichshafen wird nur auf das heutige Außenlager von Schinacher verzichtet. Die Belegschaft des Häfler Geschäftes soll laut Andreas Schoß übernommen werden.
Das Amtsgericht Konstanz hatte zum 1. April das Insolvenzverfahren gegen das Unternehmen mit dem Stammsitz in Friedrichshafen an der Friedrichstraße und den beiden Filialen in Kempten und in Konstanz eröffnet. Für Kempten sieht Andreas Schoß zur Zeit nur die Möglichkeit, das Haus zu schließen, der dortige Interessent war abgesprungen.
Gehälter sind gesichert
„Das Insolvenzgeld ist bereits vorfinanziert. Die Gehälter werden also weiterhin bezahlt“, hatte Schoß Anfang März bereits mitgeteilt, als die Insolvenz bekannt wurde. Aus der Insolvenzmasse werden die Mitarbeiter bis zur Übernahme durch den neuen Investor auch finanziert. Schoß hatte seinerzeit auch bekannt gegeben, dass es sich bei den Interessenten nicht um ausländische Spielzeugketten handele, sondern um klassische Spielzeuggeschäfte, die Mitglied im Vedes-Verbund sind. Den Kontakt zu diesen potenziellen Interessenten hatte Schinacher bereits auf der Spielwarenmesse in Nürnberg geknüpft, die Anfang Februar dieses Jahres stattfand.
Die Ursache für die Insolvenz sah die Geschäftsleitung von Schinacher in Ereignissen der vergangenen Jahre. Die Filiale Ravensburg am Marienplatz gab Schinacher 2015 auf. Ausschlaggebend für die Insolvenz war nun offenbar der Umzug der Konstanzer Filiale innerhalb des Einkaufszentrums Lago, so Schoß. Das gute Wetter soll laut Andreas Schoß ein Faktor gewesen sein, der sich negativ auf den Umsatz ausgewirkt habe. Zu wenige Kunden hätten vergangenes Jahr den Weg ins Konstanzer Einkaufszentrum gefunden.
Ende 2018 entschied der Häfler Spielzeughändler, dass es so nicht mehr weitergeht. Er selbst will sich gegenüber der „Schwäbischen Zeitung“nicht dazu äußern.
Schinacher wird weiterbestehen. Die Sorge des Geschäftsführers der Stadtmarketing GmbH, Thomas Goldschmidt, dieses Geschäftsende hinterlasse nach Baur-Schlegel und dem Schuhhaus Trapp erneut eine schmerzliche Lücke in der Häfler Geschäftswelt, ist unbegründet.