Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Mit Sinn und Verstand
Zur Meldung „Greta Thunberg mahnt in Straßburg zum Klimaschutz“(17.4.): Greta Thunberg hat Panik. Und sie wünscht uns Panik. Panik aber ist der schlechteste Ratgeber, da völlig irrational. Selbstverständlich sollte uns der Schutz der Umwelt ein Herzensanliegen sein. Hier hat Greta Thunberg völlig recht. Aber wir sollten dabei den Verstand nicht ausschalten. Politiker verschiedener Parteien, die immer wieder unsere Rechtsstaatlichkeit betonen, haben keine Bedenken, wenn Schüler bewusst gegen die Schulpflicht verstoßen. Was hindert die Menschen, egal welchen Alters, daran, in Zukunft auch gegen gravierendere gesetzliche Regelungen zu verstoßen, wenn sie sich im Recht fühlen? Wie werden sie reagieren, wenn nicht schnell genug auf ihre Forderungen eingegangen werden kann?
Mit Sorge denke ich an die brennenden Autos und Häuser in Paris, die durch manche Gelbwesten verursacht wurden. Anstatt nur die Älteren für den Klimawandel zu beschuldigen, sollte sich jeder von uns an der Nase fassen. Das beginnt bei der Müllvermeidung und reicht bis zum sparsameren Umgang mit sämtlichen (!) Ressourcen. Wäre das Internet ein Land, dann hätte es laut Greenpeace den sechstgrößten Stromverbrauch auf unserer Erde. Also, liebe Jugendliche, lassen wir keine Spaltung der Gesellschaft zu, sondern packen wir es gemeinsam an!
Dr. Carmen Reichert-Schuhwerk, Sigmarszell
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