Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
US-Investor droht in Thailand die Todesstrafe
BANGKOK (AFP) - Ein reicher USInvestor muss in Thailand die Todesstrafe fürchten, weil er sich vor der Küste des südostasiatischen Landes ein Haus auf dem Meer gebaut hat. Die Marine wirft dem Bitcoin-Händler Chad Elwartowski und seiner thailändischen Freundin Supranee Thepdet vor, die Souveränität des Landes verletzt zu haben. Gegen das Paar wurde in Phuket Anzeige erstattet, wie die dortige Polizei am Mittwoch bestätigte. Die Ordnungskräfte leiteten Ermittlungen ein.
Soldaten der thailändischen Marine hätten auf dem Meer eine Betonplattform entdeckt, sagte Nikorn der Nachrichtenagentur AFP. Nach Angaben der Marine befand sich die Plattform zwölf Seemeilen vor der Küste und damit in thailändischen Hoheitsgewässern. Die Marine erklärte bei Facebook, das Paar habe vor dem Bau des schwimmenden Hauses „keine Genehmigung eingeholt“. Nach Einschätzung der Marine verstößt der Bau der Plattform gegen einen Artikel des thailändischen Strafgesetzbuchs. Sollten Elwartowski und Supranee auf dieser Grundlage angeklagt und schuldig gesprochen werden, droht ihnen als Höchststrafe die Todesstrafe.
Elwartowski sagte AFP, er habe Thailand nicht schaden, sondern nur seine Vorstellung von „Freiheit“ausleben wollen. „Mir gefällt die Idee, mit seinem Zuhause eine Wahl treffen zu können. Wenn dir nicht gefällt, wie deine Gemeinde geführt wird, schwimmst du einfach zu einer anderen“, sagte Elwartowski, der als Softwareentwickler für das US-Militär gearbeitet hat und mit der virtuellen Währung Bitcoin reich geworden ist.