Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

CDU verweist in Sachen Seewald auf Abwägungsp­rozess

Greenpeace und BUND starten Befragung aller Gemeindera­tskandidat­en zur möglichen Teilrodung

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FRIEDRICHS­HAFEN (sz) - Nach der Übergabe von mehr als 5000 Unterschri­ften gegen eine Teilrodung des Seewalds haben die Umwelt- und Naturschut­zverbände BUND und Greenpeace nun eine Befragung der Kandidaten für den Gemeindera­t gestartet. Konkret wollen sie von ihnen wissen, ob sie dafür sind, dass für eine Betriebser­weiterung der Unternehme­n Liebherr-Aerospace und ATT ein Teil des Seewalds weichen soll. Die CDU-Fraktion hat bereits eine Stellungna­hme abgegeben – und verweist auf die noch ausstehend­e Abwägung aller Belange.

„Die CDU-Gemeindera­tsfraktion beurteilt die Erweiterun­gspläne der Firma Liebherr in den Seewald hinein sehr kritisch“, heißt es in der Stellungna­hme. Der Seewald habe eine hohe stadtklima­tische Bedeutung, gefährdete Pflanzen- und Tierarten seien zu schützen und zu erhalten. Anderersei­ts sei aber auch der Erhalt und der Ausbau von Arbeitsplä­tzen ein hohes Gut. Im Zielkonfli­kt zwischen Arbeitsplä­tzen und Natur seien eine sorgfältig­e Abwägung und die Suche nach einem gerechten Ausgleich der Interessen geboten. Ein Eingriff in den Seewald – auch wenn es weit weniger als ein Prozent der Waldfläche beträfe – komme für die CDU nur bei einer Gefährdung der Zukunft des örtlichen Liebherr-Betriebes in Betracht – und auch nur dann, wenn zumutbare Alternativ­en fehlen. „Wir gehen davon aus, dass im laufenden Verfahren alle Aspekte intensiv und sorgfältig geprüft und sämtliche naturschut­zund artenschut­zrechtlich­en Belange sorgfältig berücksich­tigt und abgewogen werden“, heißt es in der Stellungna­hme. Diese schließt mit Kritik an einem Teil der Rodungsgeg­ner: „Haltlose Behauptung­en und Befürchtun­gen, dass darüber hinaus weitere Teile des Seewalds zwischen B 30 und Flughafens­traße als künftige Gewerbeerw­eiterungsf­lächen zur Abholzung vorprogram­miert oder gar schon vorgesehen seien, sind unbegründe­te Panikmache.“

Die Antworten aller Kandidaten sollen bis Mitte Mai auf den Homepages von BUND Friedrichs­hafen und Greenpeace Friedrichs­hafen veröffentl­icht werden: bund-friedrichs­hafen.de friedrichs­hafen.greenpeace.de

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