Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
„Missa in angustiis“erklingt am Ostersonntag
AILINGEN (sz) - Der Chor der St. Johannes Kirche Ailingen singt am Ostersonntag um 10.30 Uhr in der Pfarrkirche zusammen mit vier Solisten und einem Orchester mit Musikern aus der Region die „Missa in angustiis“(Messe in der Bedrängnis) in d-Moll von Joseph Haydn.
Diese große Messe ist eine der sechs großen Messen von Haydn. Sie entstand in der Zeit der Koalitionskriege, in denen das deutsche Reich mit Österreich und zusammen mit Großbritannien, Spanien und den Niederlanden gegen das revolutionäre Frankreich Napoleons kämpfte. Der Sage nach wurde diese Messe erstmals beim Besuch von Admiral Nelson bei Fürst Nikolaus II Esterházy im Jahre 1800 aufgeführt.
Fürst Nikolaus II verordnete damals der Kirchenmusik einen strengen Sparkurs, er hatte seinerzeit alle Holzbläser entlassen. Aus diesem Grunde konnte Haydn für diese Messe nur ein kleines Streichorchester sowie zwei Trompeten und Pauken einsetzen. Als Ersatz für die fehlenden Holzbläser bezog Haydn die Orgel mit eigenen Sätzen stark in das Werk ein. Der Nachfolger von Haydn, Johann Nepomuk Fuchs, veranlasste jedoch, dass später Stimmen für Flöten, Oboen und Fagott hinzugefügt wurden, später kamen noch Klarinetten und Hörner dazu. Am Ostersonntag wird diese große Messe in der Ursprungsform von J. Haydn aufgeführt. Die Solisten sind in Ailingen laut Vorschau von früheren Messen und Konzerten des Chores wohlbekannt: Sopran Irene Mattausch (Radolfzell), Tenor Michael Sablotny (Dietikon/ Zürich), Bariton Christian Feichtmayr (Wangen/Neuravensburg) und neu dabei ist die Altistin Julia Matt (Konstanz).
Die Gesamtleitung obliegt Chordirektor ADC Erich Hörmann, ist der Pressemitteilung zu entnehmen.