Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Bauern rufen zu Blühpatenschaften auf
Bereits zwei Hektar Flächen zur Verfügung gestellt – Zeit bis zur Aussaat drängt
KRESSBRONN/LANGENARGEN - Die Kressbronner Bauern rufen zu Blühwiesenpatenschaften auf. Im Rahmen der landesweiten Aktion „BW blüht auf – Gemeinsam für Artenvielfalt“, haben die hiesigen Landwirte inzwischen über zwei Hektar an Flächen ausgewiesen, die in Kürze mit speziellen Blühwiesen-Saatmischungen versehen werden. „Blühstreifen mit ihren unterschiedlichen Pflanzen bieten Nützlingen im Boden, aber auch Bienen, Schmetterlingen und vielen weiteren Tieren ein reichhaltiges Nahrungsangebot. Gemeinsam wollen wir noch mehr Verantwortung für unsere Umwelt tragen“, sagt Dieter Mainberger.
Nicht erst seit dem Volksbegehren zur Artenvielfalt in Bayern stehen die heimischen Landwirte negativ im Fokus vieler Naturschützer und werden kritisiert. Für Dieter Mainberger, Kressbronner Obstbauer und Vorsitzender des Kreisbauernverbandes Tettnang, ist dies so nicht hinnehmbar. Schließlich lebe man mit und von der Natur und kümmere sich nicht erst seit der aktuellen Insektensterben-Diskussion um eine Verbesserung der Artenvielfalt. Mainberger: „Obwohl wir schon immer blühende Streifen in der Landwirtschaft angelegt haben, kommunizieren wir zu wenig nach außen. Leider wird unser Bemühen in der breiten Öffentlichkeit nur wenig oder überhaupt nicht wahrgenommen.“Laut Dieter Mainberger wolle man sich mit den Experten vom Landschaftserhaltungsverbandes des Bodenseekreises nun auch auf Ortsebene noch mehr für die Insekten engagieren: „An stark frequentierten Wegen beispielsweise, an Plätzen, wo die Maßnahmen auch deutlich sichtbar sind, werden wir gemeinsam viele weitere Blühflächen ausweisen, die zudem mit entsprechenden Info-Schildern versehen werden“.
Josef Wengle, Obstbauer in Kressbronn/Berg, sieht ein großes Potenzial in der Verbindung mit Patenschaften, die übrigens unter anderem vom Landesbauernverband mit unterstützt werden: „Wir bieten individuelle Blühpatenschaften für jedermann an. Der Pate gibt an, wieviel Quadratmeter Blühfläche ausgesät werden sollen und erhält gegen eine Spende eine Patenurkunde. Wir müssen in Kürze damit beginnen, die Blühmischungen auszubringen, damit die Pflanzen im Sommer in ihrer Blüte stehen und die Insekten Nahrung haben“, betont Wengle.
Auch Landwirt Jürgen Ganal sieht in den Patenschaften eine Chance: „Aktuell stellen wir in und um Kressbronn eine Fläche von über zwei Hektar, aufgeteilt in zahlreichen Streifen, zur Verfügung. Die Aussaat, Hege und Pflege bringen allerdings auch Arbeit und somit Kosten mit sich. Daher wäre es schön, wenn sich zahlreiche Bürger einbringen und unser Engagement zum Wohle aller unterstützen würden.“
Nähere Infos gibt es bei Jürgen Ganal, juergenganal@tdmail.de, Josef Wengle, info@obsthof-wengle.de, bei Dieter Mainberger, dieter.mainberger@t-online.de sowie auf