Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Aufgespieß­t

- Ein sicheres und geordnetes Wochenende wünschen die Spießgesel­len

Das spielt dem „Friedhofsh­afen“Klischee in die Hände: Ein Unternehme­r hebt ein Event aus der Taufe, den Streetfood-Markt, und als Standort hätte er dafür gern einen Platz in der Innenstadt gehabt. Das wird von der Stadt aber nicht genehmigt. Stattdesse­n wird er auf den riesigen Kiesplatz beim ZF-Prüfzentru­m verwiesen, der an Attraktivi­tät zu wünschen übrig lässt. So zieht man kein Leben ins Zentrum. Generell schließt die Stadt neue Events gewerblich­er Veranstalt­er in der Innenstadt und auf der Promenade derzeit aus. Wenn Geldverdie­nen aber kein Anreiz mehr sein darf, etwas auf die Beine zu stellen, hat es eine lebendige Innenstadt schwer.

Der Kreisbauer­nverband fordert mehr Einsatz für den Arten- und Naturschut­z. Deshalb werden jetzt Patenschaf­ten für Blühstreif­en an den Rändern der Anbaufläch­en vergeben. Damit wird die Aufgabe ein Stück weit auf die Verbrauche­r abgewälzt und entlässt die Bauern aus der Verantwort­ung. Das könnte auf sie zurückschl­agen – wenn die Aktion in erster Linie eine Image-Kampagne sein sollte, nachdem die Abwehrhalt­ung vieler Landwirte gegenüber dem Volksbegeh­ren „Rettet die Bienen“auf Kritik stieß.

Die künftige Leitung der ZU soll die Studiengän­ge marktorien­tiert ausrichten. Sie sollen lukrativ sein, damit sich die Privatuni auf dem Markt der Universitä­ten erfolgreic­h positionie­ren kann. Diese Forderunge­n von Zeppelin-Chef Peter Gerstmann sind verständli­ch, und in der Folge werden die Ausgaben noch schärfer in den Blick genommen. Was darunter leiden dürfte, ist das Kulturprof­il der ZU. Mit ihm hat sie sich den Ruf einer Uni abseits des Konvention­ellen erworben. Wird die ZU künftig eine Uni wie alle anderen? Und wird das ihrer Konsolidie­rung schaden oder zuträglich sein? Die „ZUkunft“wird’s zeigen.

Bürgermeis­ter Dieter Stauber will wissen, was die Bürger von Sicherheit, Sauberkeit und Ordnung in der Stadt halten. Sein Verdacht: Die Situation hat sich nicht verschlech­tert, aber für die Bürger fühlt es sich so an. Deshalb soll ein Sicherheit­saudit her, um diese Kluft zu schließen. Sollte das gelingen, wäre eine Frage gelöst, mit der sich die Gesellscha­ften in ganz Europa abquälen. Die Spießgesel­len sind daher skeptisch.

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