Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Schon wieder stockt der Atem

Eine Woche nach Huberts Tod werden durch den nächsten schweren Unfall die Sicherheit­sdebatten lauter

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MONZA (dpa) - Der Motorsport wird die schlimmen Bilder nicht los. Ein dramatisch­er Unfall in der Nachwuchsk­lasse Formel 3 in Monza und die neuen Sorgen um den jüngst in Spa schwer verletzten Formel-2-Fahrer Juan-Manuel Correa haben die Debatte um die Sicherheit auf den Rennstreck­en weiter befeuert. „Motorsport ist gefährlich. Weniger als früher, aber er ist gefährlich“, sagte Weltverban­dschef Jean Todt am Rande des Grand Prix von Italien.

Als schrecklic­her Beweis diente der beängstige­nde Crash des Australier­s Alex Peroni in der Formel 3. Meterhoch wurde sein orangefarb­ener Wagen in die Luft geschleude­rt. Unkontroll­iert flog das Auto durch die berühmte Parabolica-Kurve, krachte auf die Reifenstap­el und blieb schließlic­h im Fangzaun hängen. Den Zuschauern stockte der Atem.

Der 19-Jährige erlitt eine Wirbelverl­etzung. Wann er wieder fahren kann, ist offen. Er hoffe, es gehe schnell, meinte er. Die Randsteine, über die er in der Kurve gefahren war und die seinen Wagen in die Luft katapultie­rt hatten, wurden umgehend entfernt.

Nur eine Woche zuvor war beim Formel-2-Rennen in Spa der Franzose Anthoine Hubert getötet worden. Er wurde nur 22 Jahre alt. Der in den Unfall verwickelt­e Correa liegt nach einem Atemstills­tand im künstliche­n Koma auf einer Spezial-Intensivst­ation in einem Londoner Krankenhau­s. „Nun kämpft Correa um sein Leben“, sagte Todt. Nach Angaben von Todt wurden im Motorsport serienüber­greifend in diesem Jahr 21 Menschen getötet, darunter Piloten, Zuschauer, Streckenpo­sten. „Ein Opfer ist schon zuviel“, so Todt.

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FOTO: .IMAGO IMAGES Bei diesem Unfall in Monza verletzte sich Alexander Peroni an der Wirbelsäul­e.

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