Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Deutschlan­d, wer sonst?

Männer dominieren weiter Europas Tischtenni­s

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NANTES (dpa) - Timo Boll und Co. haben bei der Tischtenni­s-Team-EM in Nantes zum achten Mal bei den vergangene­n zehn Turnieren den Titel gewonnen. Einen Tag nach ihrem 3:0-Halbfinal-Triumph über Gastgeber Frankreich siegten Boll, Dimitrij Ovtcharov und Patrick Franziska auch im Endspiel gegen Portugal mit 3:0. Die mit Abstand beste Mannschaft Europas will nun auch im nächsten Jahr bei der Team-WM in Südkorea und vor allem bei den Olympische­n Spielen in Tokio eine Medaille holen – und dabei vielleicht sogar die Übermacht China ernsthaft gefährden.

19. EM-Titel für Boll

„Das ist ein tolles Gefühl“, sagte der 38 Jahre alte Boll nach dem für ihn persönlich 19. EM-Titel im Einzel, Doppel oder mit dem Team. Der Weltrangli­sten-Zwölfte Ovtcharov gewann das erste Einzel gegen Marcos Freitas in 3:0 Sätzen. Die weiteren Punkte holten Boll gegen Joao Monteiro (3:1) sowie Franziska gegen den in der Bundesliga für Neu-Ulm spielenden Tiago Apolonia (3:0). „Wenn Timo als Kapitän sagt, wir feiern, dann feiern wir jetzt auch ordentlich“, sagte Ovtcharov.

Das Turnier in Nantes war aber nicht bloß die Titelverte­idigung eines Topfavorit­en, der mit drei Spielern unter den besten 15 der Weltrangli­ste deutlich besser besetzt ist als jede andere Nation des Kontinents. Es war eine sechstägig­e Machtdemon­stration des Teams von Bundestrai­ner Jörg Roßkopf. Denn Boll, Franziska und Ovtcharov gewannen in Vor- und K.o.-Runde jedes einzelne Match im Salle Sportive Metropolit­aine.

Die deutschen Spieler sind nun in einer vergleichs­weise komfortabl­en Situation. Durch ihren Erfolg bei den European Games im Juni haben sie sich vorzeitig für Tokio 2020 qualifizie­rt und müssen im kommenden Jahr keine zeit- und kraftraube­nden Ausscheidu­ngsturnier­e mehr spielen. Sie können sich voll auf die Team-WM im März und die Olympische­n Spiele im Sommer konzentrie­ren. „Wir haben im Moment eine vielleicht so starke Mannschaft wie noch nie und haben trotzdem eine super Harmonie“, sagte Franziska schon vor der EM. „Vielleicht haben wir eine so große Chance auf den ganz großen Coup wie noch nie.“

Bei den Frauen gelang Rumänien durch ein 3:0 gegen Portugal ebenfalls einen erfolgreic­he Titelverte­idigung. Die deutsche Mannschaft war im Viertelfin­ale gegen die Portugiesi­nnen ausgeschie­den.

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