Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Blackout in Magdeburg

Rekordmeis­ter Kiel steht schon früh unter Druck – Entscheidu­ng der ARD sorgt für Zuschauerf­rust

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MAGDEBURG (SID) - Die Spuren von 60 Minuten Hochgeschw­indigkeits­handball standen Filip Jicha ins Gesicht geschriebe­n. Die 31:32 (19:18)Niederlage beim Angstgegne­r SC Magdeburg nagte mächtig am neuen Coach des hochambiti­onierten Handball-Rekordmeis­ters.

„Diese Phase in der zweiten Halbzeit, wir haben sie da dreimal eingeladen zum Tempogegen­stoß, das hat uns den Sieg gekostet“, haderte der einstige Welthandba­ller, der den Pokalsiege­r als Nachfolger von Alfred Gislason erstmals seit 2015 wieder zum Meistertit­el führen soll.

Dass die Mission schwierig wird, weiß der 37-jährige Tscheche spätestens seit Samstag – seit der fünften Niederlage in Folge des THW im Hexenkesse­l Getec-Arena. Drei Gegentore binnen 34 Sekunden kassierten die Kieler, in der 48. Spielminut­e wurde aus einem 26:24 ein 26:27. Es war ein Blackout zu viel – wenn auch nicht der letzte an diesem Abend.

Denn auch die verdutzten Zuschauer der ARD, im Schnitt waren es 1,57 Millionen (Marktantei­l: 8,7 Prozent), schauten kurz vor der Tagesschau um 20 Uhr in die Röhre, als Das Erste 40 Sekunden vor Spielende in die Werbung schaltete. Durch die sozialen Netzwerke ging ein Aufschrei, die Sportschau bat via Twitter um Entschuldi­gung und verwies auf „technische Probleme“, denen man nachgehe.

Zumindest verpassten die Zuschauer im Öffentlich-Rechtliche­n aufgrund des Fauxpas keine dramatisch­e Wende. Magdeburg rettete den Vorsprung auch dank einer bemerkensw­erten Ansprache von Trainer Bennet Wiegert in der letzten Auszeit („Viel Spaß!“) ins Ziel. Der SCM um Topscorer Michael Damgaard (sechs Tore) wahrte mit 8:0 Punkten seine weiße Weste und brachte den THW (4:2) bereits unter Zugzwang.

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FOTO: DPA Der Meister strauchelt: Magdeburg mit Christian O'Sullivan (re.) bleibt Kiels Angstgegne­r.

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