Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Schwarzfah­ren soll nicht mehr strafbar sein

Die wichtigste­n Themen im Bundesrat im Überblick

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BERLIN (dpa) - Geringere Strafen für Schwarzfah­rer, härtere Strafen für heimliches Unter-den-Rock-Fotografie­ren, Rauchverbo­te im Auto, neue Datenschut­zregeln: Der Bundesrat hat sich am Freitag mit einer breiten Themenpale­tte befasst:

Datenschut­z:

Die Vorgaben für Kleinunter­nehmen und Vereine werden gelockert. Sie müssen künftig erst dann einen Datenschut­zbeauftrag­ten ernennen, wenn mindestens 20 Mitarbeite­r ständig mit personenbe­zogenen Daten zu tun haben. Zuvor waren es zehn. Der Bundestag hatte das beschlosse­n.

Bahn:

Die Vorschrift­en für die Höhe von Bahnsteige­n sollen gelockert werden, sodass sie besser an verschiede­ne Zugtypen angepasst werden können. Das soll mehr Barrierefr­eiheit gewährleis­ten. Der Gesetzentw­urf aus dem Bundesrat geht nun an den Bundestag – ihn aufzugreif­en, steht dem Parlament jedoch frei.

Schutz von EU-Symbolen:

Die Verunglimp­fung der EU und ihrer Symbole soll unter Strafe gestellt werden, so wie das bereits für die Symbole der Bundesrepu­blik und ihrer Länder gilt. Der Gesetzentw­urf geht nun ebenfalls an den Bundestag.

„Upskirting“:

Sieben Bundesländ­er wollen Mädchen und Frauen durch härtere Strafen besser vor heimlichen Fotos im Intimberei­ch schützen. Es geht um das sogenannte Upskirting, bei dem Täter mit Selfiestic­k und Smartphone Frauen oder Mädchen unter den Rock filmen oder fotografie­ren. Auch in der Bundesregi­erung gibt es Pläne für härtere Strafen. Das Vorhaben hat also gute Chancen auf Umsetzung.

Rauchverbo­t:

Mehrere Länder wollen das Rauchen in Autos verbieten, wenn Kinder oder Schwangere darin sitzen. Verstöße sollen mit 500 bis 3000 Euro geahndet werden. Über die Initiative wird nun in den Bundesrats­ausschüsse­n weiter beraten.

Schwarzfah­ren:

Thüringen und Berlin wollen Schwarzfah­ren von der Straftat zur Ordnungswi­drigkeit herabstufe­n. Bisher kann dafür eine Freiheitss­trafe von bis zu einem Jahr verhängt werden. Begründung: Es trifft viele Obdachlose und die Verfahren überlasten die Justiz. Ob der Plan eine Mehrheit findet, ist unklar. Es wird sowohl Zuspruch als auch Widerspruc­h aus anderen Ländern erwartet.

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FOTO: DPA Bisher kann es für Schwarzfah­ren sogar bis zu einem Jahr Freiheitss­trafe geben.

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