Langsam lächerlich

Zum Interview „Es geht nicht darum, wie in der Steinzeit zu leben“mit Lara Holmes (20.9.):

Der Kampf der Klimaaktivisten in Deutschland wird langsam lächerlich. Dass Klimawandel ein globales Anliegen sein muss, wissen die Demonstranten hoffentlich. Dass Luftverschmutzung an Landesgrenzen nicht haltmacht, wissen die Demonstranten hoffentlich auch. In den Entwicklungsländern wird heftig industriell aufgerüstet und selten umweltfreundlich. In China gehen die Menschen mit Atemschutz zur Arbeit, in die Schule, in den Kindergarten, zum Einkaufen. Im Ostblock wird immer noch überwiegend mit Braun- oder Steinkohle geheizt und bei uns sollen moderne sparsame Ölheizungen verboten werden?

Solange die Demos nicht in solchen Ländern stattfinden, wo für Umweltschutz nichts, aber auch gar nichts getan wird, solange habe ich kein Verständnis dafür, dass Schüler am Freitag die Schule schwänzen, um nur bei uns den Klimawandel aufzuhalten. Die Pisastudie bestätigt es doch jedes Jahr aufs Neue, die Schüler sollten besser auch am Freitag zur Schule gehen und ihre gut gemeinten Demos auf Samstag oder Sonntag verlegen. Ich möchte nicht falsch verstanden werden, jeder kann zum Umweltschutz beitragen. Es gibt doch nichts Erholsameres als die Tasse Kaffee in der Sonne am See zu trinken, anstatt „to go“im Plastikbecher auf der Straße. Ich verhalte mich wo es möglich ist umweltfreundlich, aber Zahnpasta selber machen?

Carl Richter, Friedrichshafen

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