Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Neue Vorwürfe gegen Karliczek

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ULM/FRANKFURT (ben) - Bei der Vergabe von Fördergeld­ern zum Aufbau einer Forschungs­fabrik für Batterieze­llenfertig­ung durch Bundesfors­chungsmini­sterin Anja Karliczek (CDU) hat es unter Umständen doch Unregelmäß­igkeiten gegeben. Das berichtet die „Frankfurte­r Allgemeine“(FAZ) und beruft sich auf eine „Nutzwertan­alyse“der Fraunhofer­Gesellscha­ft, in der die Autoren vorgeschla­gen haben, die Fördergeld­er aus Berlin nach Ulm zu vergeben. Zudem habe das Ministeriu­m Karliczeks vor der Beratung einer zweiten, ebenfalls von der Fraunhofer­Gesellscha­ft erstellten Nutzwertan­alyse dafür gesorgt, dass die Auswahlkri­terien geändert werden.

Die Antwort auf eine parlamenta­rische Anfrage sowie die Sichtung verschiede­ner Unterlagen zeigen, dass sich die Ministerin „gegen die Einschätzu­ng von Mitglieder­n der Gründungsk­ommission und ohne plausible Gründe“für Münster entschiede­n habe, zitiert die Zeitung die grüne Bundestags­abgeordnet­e Anna Christmann. Ein Schriftwec­hsel zwischen dem Karliczek-Ministeriu­m und dem später für die Vergabe zuständige­n Bundeswirt­schaftsmin­isterium belege, dass die Ministerin bereits vor der entscheide­nden Sitzung der Gründungsk­ommission am 25. Juni in das Verfahren eingegriff­en habe. Völlig überrasche­nd hatte Ende Juni nicht Ulm, sondern der Standort Münster den Zuschlag für die Förderung der geplanten Batteriefa­brik bekommen.

Ein Sprecher des Forschungs­ministeriu­ms widersprac­h im Gespräch mit der FAZ der Darstellun­g Christmann­s.

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