Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Kemptens Innenstadt wird zur Bühne

Kunstnacht Kempten steht zum 5. Jubiläum unter dem Motto „Licht und Schatten“

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KEMPTEN (sz) - Die Kunstnacht Kempten findet am Samstag, 21. September, zum fünften Mal statt und verwandelt die Kemptener Innenstadt zur Bühne für Bildende Kunst. Von 19 bis 24 Uhr zeigen an mehr als 60 Kunstnacht-Orten die teilnehmen­den Künstler Projekte. Von Ausstellun­gen, Installati­onen über Tanz, Musik und Performanc­es bis hin zu Theater ist alles mit dabei, heißt es in der Vorschau des Veranstalt­ers.

„Die Kunstnacht Kempten bringt auf einmalige Weise in einer einzigen Nacht Menschen aus unterschie­dlichsten Kontexten zusammen und schafft einen wunderbare­n Begegnungs­ort, um unsere Stadt neu zu erleben. Dank des großartige­n Engagement­s der mehr als 150 beteiligte­n Künstler ist die Kunstnacht Kempten eines der bedeutends­ten Kunst-Events im Allgäu mit überregion­aler Strahlkraf­t“, sagt Kemptens Oberbürger­meister Thomas Kiechle.

In diesem Jahr wird die Kunstnacht von dem Thema „Licht und Schatten“getragen. Wie die Künstler dieses Thema in ihrer Kunst reflektier­en, können die Besucher in Ateliers, öffentlich­en Plätzen, Museen und Galerien entdecken.

Es präsentier­en sich die Kunstverei­ne der Region, wie der Berufsverb­and Bildender Künstler Allgäu/ Schwaben-Süd, die Kunstarkad­en Kempten, das Kemptener Kunstkabin­ett, das Künstlerha­us, der Allgäuer Kunst- und Kleinkunst­verein artig, als auch viele Künstler mit kleinen Formaten an besonderen Orten.

Los geht es um 19 Uhr auf dem Hildegardp­latz. Nach der feierliche­n Eröffnung mit Oberbürger­meister Thomas Kiechle wird der Publikumsp­reis der 70. Kunstausst­ellung im Rahmen der Allgäuer Festwoche verliehen.

Das künstleris­che Highlight auf dem Hildegardp­latz ist die interaktiv­e Installati­on „Wald“des Künstlerdu­os Wilson Wootton, die speziell für den Hildegardp­latz konzipiert wurde. Die Besucher werden hier Teil der Bühne: Der Wald wird nur sichtbar, wenn ihre Schatten auf die Projektion­sfläche fallen. Je mehr Schatten, desto mehr Wald ist zu sehen. Musikalisc­h untermalt wird das Projekt von den Klangkünst­lern Silvan Strauß und Samuel Wootton. Außerdem dient die Installati­on als Bühne für drei Tanzperfor­mances des KariTanzha­us.

St.-Mang-Platz und St.-Mang-Kirche werden in dieser Nacht zu einem großen Gesamtkuns­twerk vereint. In der Kirche protokolli­ert die Künstlerin Waltraud Funk in Handyvideo­s Szenen des Alltäglich­en, scheinbar Bedeutungs­losen. In der Südhalle der St.-Mang-Kirche legt eine Ausstellun­g den Fokus auf das künstleris­che Schaffen eines Freundeskr­eises um die Allgäuer Künstlerpe­rsönlichke­it Gerhard Ammann in den mittleren und späten 1980er-Jahren. Beteiligte Künstler: Gerhard Ammann, Johann Brunner, Rodica Bustiuc, Urs Fritz, Waltraud Funk, Regine Goueffon, Jockel Heenes, Werner Mally, Hermann Meier-Neustadt, Inga Ragnarsdót­tir, Max Schmelcher.

Auf dem St.Mang-Platz findet bei Anbruch der Dunkelheit eine interaktiv­e Performanc­e mit der Künstlerin Régine Goueffon statt. Umhüllt vom warmen Bienenwach­s-Duft hören, schmecken, riechen die Besucher in der absoluten Dunkelheit umso intensiver und lauschen verzaubert Live-Klängen.

Bereits zum zweiten Mal fügt sich die Himmelslei­ter der Künstlerin Inga Ragnarsdót­tir in das Kemptener Stadtbild ein. Führte im Rahmen der Ausstellun­g „13 Künstler an sieben Orten in Kempten“1991 der stufige Weg noch imaginär zur Spitze der St. Lorenz Kirche, vermag man nun in der Kunstnacht den Turm der St.Mang-Kirche erklimmen.

Im Residenzho­f tastet ein Leuchtkege­l stur und kreisförmi­g die Innenwände der Kemptener Residenz ab. Obwohl ein Leuchtturm selbst nicht sieht, sondern lediglich gesehen werden soll, erinnert der kreisende Lichtkegel an einen Suchschein­werfer. Auf diese Doppelfunk­tion weist die Künstlergr­uppe „Die Experten“mit ihrem Titel „Obachter“hin.

Als „Lybes Dinem“gestaltet der in Memmingen geborene Künstler und Komponist Lukas Rehm immersive Konzertsit­uationen und Installati­onen. Das audiovisue­lle Showcase auf der Parkgescho­ssebene 2 des Parkhauses Kronenstra­ße lädt mit einer langen Projektion­sfläche zum Verweilen, Tanzen und Lauschen ein.

„An die Farben, fertig, los!“, heißt es für die kleinen Nachwuchs-Künstler in der Volksschul­e Kempten. In fünf Räumen können die Kinder auf Entdeckung­stour gehen und zu Kunstdetek­tiv werden. Während der KunstNacht können die Besucher den Farbspuren der kleinen Künstler folgen und die selbstgema­chten Gangsterkö­pfe, Höhlenmale­reien und persönlich­e Geheimsieg­el bestaunen. Das Kinderkuns­tfest findet in Zusammenar­beit mit der Kunstschul­e Kempten statt und kann von 13 bis 17.30 Uhr besucht werden. Um 17.30 Uhr spielt das Figurenthe­ater Ferdinande. Der Eintritt ist frei.

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FOTO: LUKAS REHM ...das Parkhaus Kronenstra­ße...,
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FOTO: INGA RAGNARSDOT­TIR Schauplätz­e der Kunstnacht: Die Himmelslei­ter...,
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FOTO: R. MAYROCK ...der St.-Mang-Platz...,
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FOTO: TOBIAS WOOTTON ... und der Hildegardp­latz.
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