Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Digitale Geschäftsprozesse werden stärker berücksichtigt
erweitert oder angepasst wurden. Neu sind Zusatzqualifikationen unter anderem in den Bereichen Fertigungsverfahren, Programmierung, IT-Sicherheit, Digitale Vernetzung, Prozess- und Systemintegration. Die ersten Auszubildenden im Land haben bereits im Sommer eine Prüfung in einer solchen Zusatzqualifikation erfolgreich abgelegt. Mithilfe von Anpassungen der Ausbildungsordnungen sollen bis August nächsten Jahres auch die vier IT-Berufe grundlegend modernisiert werden. Und bis zum Jahr 2020 wird auch der Beruf Bankkaufmann modernisiert, indem er konsequenter am Kunden ausgerichtet wird. So sollen digitale Geschäftsprozesse stärker berücksichtigt werden. Ebenfalls bis dahin werden die Laborberufe Biologielaborant, Chemielaborant und Lacklaborant an die neuen technologischen Entwicklungen angepasst. Nicht überall wird – und muss – gleich ein neuer Beruf eingeführt werden. Mit Weiterentwicklungen und Zusatzqualifikationen werden auch althergebrachte Handwerksberufe sukzessive an die Moderne angepasst. Computer gibt es ja nicht erst seit gestern und die meisten jungen Menschen sind fit auf digitaler Ebene und lernen hier schnell. Oft schneller als die Ausbildungsleiter.
Die IHKs begleiten in Zusammenarbeit mit Arbeitgebern, Gewerkschaften, Bund und Ländern sowie der Berufsausbildungsforschung den Berufsentstehungs- und -modernisierungsprozess. Dort wird mit Hochdruck daran gearbeitet, die Abläufe für die Ausbildungsbetriebe, die Auszubildenden und die Prüfer zu digitalisieren.
So werde bis zum Ausbildungsstart 2020 ein bundesweites Bildungsportal für diesen Kundenkreis zur Verfügung stehen. Dort soll auch ein bundesweit einheitliches elektronisches Berichtsheft für Azubis und Betriebe nutzbar sein. Auch in der Höheren Berufsbildung, der sogenannten Aufstiegsfortbildung, werden die Berufsprofile erneuert und ganz neue Profile entstehen, wie zum Beispiel der geprüfte Meister vernetzte Industrie.