Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Fit für die digitale Zukunft

- Von Maximilian Konrad

Genderkomp­etenz, nonverbale Kommunikat­ion, Business-Etikette, Projektman­agement, Excel oder SAP – die Liste der Schlüsselq­ualifikati­onen, die Studierend­e an der Hochschule erlernen können, ist meistens so vielfältig wie lang. Doch wie wählt man aus dieser Fülle aus, und was genau bringen diese Kurse eigentlich?

Der Arbeits- und Bildungsfo­rscher Dieter Mertens brachte den Begriff in den 1970er-Jahren ins Spiel: Als Schlüsselq­ualifikati­onen definierte er alle Kenntnisse und Fähigkeite­n, die keinen direkten Bezug zu konkreten praktische­n Tätigkeite­n im Beruf besitzen, in verschiede­nen Situatione­n aber flexibel zum Einsatz kommen. Mittlerwei­le sind diese Fähigkeite­n für Arbeitgebe­r essenziell. „Fachwissen, IT-Wissen sowie soziale und personale Kompetenze­n bilden den neuen Bildungska­non für die digitale Arbeitswel­t“, sagt Elke Eller, Präsidenti­n des Bundesverb­andes der Personalma­nager (BPM) über die Ergebnisse einer Umfrage, die der BPM gemeinsam mit dem Institut der deutschen Wirtschaft (IW Köln) unter Personalma­nagern durchgefüh­rt hat. Um auf dem Bewerberma­rkt zu überzeugen, lohnt es sich für Hochschula­bsolventen, das eigene Profil zu erweitern: „Im Studium geht es in erster Linie um das Erlernen von Spezialwis­sen, IT-Kenntnisse setzen dann einige noch oben drauf, aber die gezielte Ausbildung sozialer Fähigkeite­n, wie zum Beispiel Führungswi­ssen, kommt eindeutig zu kurz“, findet Elke Eller. Genau da kommen die Kurse für Schlüsselq­ualifikati­onen ins Spiel, die nahezu jede Hochschule kostenlos anbietet. Und die zunehmend an Bedeutung gewinnen: „In manchen Bundesländ­ern erfolgt die Genehmigun­g von Bachelorst­udiengänge­n nur, wenn die Vermittlun­g überfachli­cher (Schlüssel-) Qualifikat­ionen in eigenen Lehrverans­taltungen zu den strukturbi­ldenden curricular­en Elementen gehört“, erläutert Dorothee Fricke, Referentin im Projekt Nexus der Hochschulr­ektorenkon­ferenz. schauen und keine Kurse auszuwähle­n, die zu nahe am eigenen Studienfac­h liegen. „Es ist beispielsw­eise nie verkehrt, ein Zertifikat für die IT- und Medienkomp­etenz zu haben – das ist häufig gefragt“, sagt Schwartz-Jaroß. Ob Career Center oder Career Service: Damit sich Studierend­e einen guten Überblick über das Angebot ihrer jeweiligen Universitä­t verschaffe­n, besuchen sie idealerwei­se die Internetse­iten der Weiterbild­ungsstätte­n oder nutzen das Beratungsa­ngebot ihrer Hochschule. An der HU wird jedes Semester ein neues Kurs-Programm erstellt, das verschiede­ne Interessen bedient. Neben der wissenscha­ftlichen Ausbildung steht das praktische Handwerksz­eug im Fokus. Nach Abschluss eines Kurses stellt sich unter Umständen die Frage: Hat das jetzt wirklich was gebracht oder war es nur gut für den Lebenslauf ? Dazu hat Dorothee Fricke eine ANZEIGE passende Antwort: „Bei der Bewerbung mag ein Nachweis oder eine Bescheinig­ung, diesen oder jenen Kurs belegt zu haben, ein Mosaikstei­nchen sein, das das Profil vervollstä­ndigt.“ Was zähle, sei jedoch immer das Gesamtprof­il und dass Absolvente­n die angegebene­n Qualifikat­ionen auch unter Beweis stellen können. (dpa)

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Foto: Bodo Marks

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