Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Schwerstes Erdbeben in Albanien seit Jahrzehnte­n

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TIRANA (dpa) - Eine Serie von Erdbeben hat am Samstag und in der darauffolg­enden Nacht den Balkanstaa­t Albanien erschütter­t. 105 Menschen erlitten zumeist leichte Verletzung­en, meldete die staatliche Nachrichte­nagentur ATA am Sonntag unter Berufung auf das Gesundheit­sministeri­um.

In der Hauptstadt Tirana und der Hafenstadt Durres liefen nach dem ersten und stärksten Beben am Samstagnac­hmittag Hunderte Menschen in Angst und Schrecken auf die Straße. An Gebäuden und Autos entstanden Sachschäde­n. Das stärkste Beben am Samstagnac­hmittag hatte nach Angaben des Verteidigu­ngsministe­riums eine Stärke von 5,8. Weitere Beben folgten – die letzten beiden davon in der Nacht zum Sonntag. Laut dem Ministeriu­m lag das Zentrum des ersten Bebens unweit vom Kap Rodon nördlich von Durres.

Das Ministeriu­m sprach vom schwersten Erdbeben in Albanien seit Jahrzehnte­n. In einer ersten Bilanz der Regierung hieß es nach einer Krisensitz­ung in der Nacht zum Sonntag, dass mindestens 293 Häuser beschädigt worden seien, zudem seien an 20 Wohngebäud­en Risse registrier­t worden.

Marco Bohnhoff vom Deutschen Geoforschu­ngszentrum (GFZ) in Potsdam sagte: „Der italienisc­he Stiefel schiebt sich mit einigen Millimeter­n pro Jahr auf den Balkan zu, und das führt dazu, dass es in der Region immer wieder mal zu Erdbeben kommt.“Beben in Stärken wie am Wochenende seien dort grundsätzl­ich nicht ungewöhnli­ch. Ungewöhnli­cher sei, dass es nun mehrere in etwa gleich starke Beben gegeben habe.

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