Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Und wieder jubelt Barcelona

Katalanen gewinnen wie im Vorjahr den MTU-Cup – 5:1-Finalsieg gegen Borussia Dortmund

- Von Johannes Kienzler

FRIEDRICHS­HAFEN - Erneut heißt der Sieger des MTU-Hallencups in Friedrichs­hafen FC Barcelona. Anders als im Vorjahr, als das Team mit dem Beinamen „Blau“triumphier­te, sicherte sich dieses Mal „Grana“den Titel. Damit gewinnen die Katalanen, deren Clubverant­wortliche Turnierorg­anisator Klaus Segelbache­r ganze sieben Jahre lang hatte überzeugen müssen, an den Bodensee zu kommen, zum vierten Mal das renommiert­e U15-Turnier.

Im Finale schlug Barça, das traditione­ll mit zwei Teams in Friedrichs­hafen antritt, Borussia Dortmund klar mit 5:1. Dabei waren die jungen Borussen besser gestartet. Schon nach wenigen Sekunden nutzte Noel Werner einen Abpraller des spanischen Keepers zur 1:0-Führung für die Dortmunder – sehr zur Freude des Großteils der 4000 Zuschauer in der ZF-Arena, die den BVB lautstark anfeuerten. Jedoch zeigten die Nachwuchsk­icker aus Barcelona einmal mehr, dass ihnen in Sachen spielerisc­her Klasse niemand etwas vormacht. Nach rund einem Drittel der Spielzeit erzielten die Katalanen durch eine gute Kombinatio­n von Gerard Hernandez Romero und dem auffällige­n Zehner Niko Takahashi Cendagorta den 1:1-Ausgleich. Beide Teams kamen in der Folge zu guten Abschlüsse­n, die von den starken Torhütern Emil Mertz auf Seiten der Dortmunder und dem Torhüter des Turniers, Aaron Alonso Rodriguez, oftmals pariert wurden. Am Ende war es aber erneut Takahashi Cendagorta, der den Unterschie­d machte und Barcelona mit seinem 1:2 Führungstr­effer auf die Zielgerade­n führte. Spätestens nach dem 1:3 ließ die Gegenwehr der Dortmunder nach und Barcelona entschied das Finale letztendli­ch zwar etwas zu hoch, aber durchaus verdient mit 1:5 für sich.

Die Spanier krönten damit eine gute Turnierlei­stung. Schon das Halbfinale gegen Chelsea hatte der FC Barcelona klar dominiert und mit 3:1 gewonnen. Für Borussia Dortmund war es hingegen eine schmerzhaf­te Niederlage. Schließlic­h hatten die Westfalen alle zehn Spiele zuvor gewonnen. Besonders groß war die Freude nach dem 3:2-Sieg im umkämpften Halbfinale gegen den deutschen Konkurrent­en Bayern München. Jaden Korzynietz hatte die

Dortmunder mit dem 400. Turniertor des 17. MTU-Cups in Führung gebracht. Der BVB setzte auf hohes Pressing, das sich auszahlte: Nach knapp vier Minuten erhöhten die Schwarz-Gelben nach einem Ballverlus­t der Münchner auf 0:2. Die Bayern wurden daraufhin stärker und erzielten innerhalb weniger Minuten den Anschluss- und Ausgleichs­treffer. Den Unterschie­d machte am Ende aber Dortmunds Offensivsp­ieler Vincenzo Onofrietti, der einen Fehlpass des Münchner Keepers ausnutzte und zum 2:3 Endstand einschob. So blieb dem Zweitplatz­ierten immerhin der Trost, den großen Konkurrent­en geschlagen zu haben.

Heute Talent, morgen Superstar

Und so blickte Turnierorg­anisator Klaus Segelbache­r bei der Siegerehru­ng in größtentei­ls zufriedene Gesichter. Dass Topmannsch­aften aus ganz Europa regelmäßig zu seinem Turnier kommen, sei das größte Lob für die erfolgreic­he Arbeit des VfB Friedrichs­hafen, sagte der 53-jährige. „Unser Ziel ist es, den lokalen Fußballern zu ermögliche­n, gegen Profimanns­chaften zu spielen. Gleichzeit­ig bieten wir den Zuschauern spannende Spiele mit den besten Nachwuchsk­ickern Europas.“

Wie schnell es von der ZF Arena aus in die großen Fußballsta­dien Europas gehen kann, zeigt unter anderem das aktuelle Beispiel vom 17-jährigen Anssumane Fati Vieira, der 2015 zum besten Spieler des MTUCups gewählt wurde und mittlerwei­le sein Profidebut für den FC Barcelona gegeben hat. „Eine unglaublic­he Geschichte“, sagte Segelbache­r begeistert. Man darf gespannt sein, welcher Spieler der diesjährig­en Turniertei­lnehmer schon bald den großen Durchbruch schafft.

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FOTO: GÜNTER KRAM Jubel über den 5:1-Finalsieg: Der FC Barcelona „Grana“schlägt im Endspiel Borussia Dortmund und gewinnt den 17. MTU-Hallencup.

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