Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Ein packendes Weihnachts­konzert mit Seele

„Soulful Christmas“mit F.I.T.A. und Acoustic Affair kommt noch nach Berg

- Von Christel Voith

MARKDORF - Berger, Ailinger und alle, die Karten für „Soulful Christmas“mit F.I.T.A. und „Acoustic Affair“in Berg erwischt haben, freut euch: Der Auftakt am Sonntagabe­nd vor rund 300 Zuhörern in der großen Schreinere­i-Halle der Firma Knoblauch in Markdorf war einfach großartig.

Vorstellen braucht man die beiden Ensembles hier nicht mehr, dauert es doch meist nicht lange und die Konzerte sind wie auch diesmal wieder ausverkauf­t. Seit 2008 feiern sie gemeinsam „Soulful Christmas“und man kann nur wünschen, dass sie das noch lange fortsetzen.

Es wundert nicht, wie viele Hände auf die Frage, wer schon mehrmals dabei war, hochgehen, zugleich genießen auch zahlreiche „Neulinge“den Abend von Herzen. Es ist nicht nur der besondere Sound, der F.I.T.A. und Acoustic Affair aus der Menge heraushebt, sondern die entwaffnen­de Ungezwunge­nheit und Ehrlichkei­t, das Stehen zur schwäbisch­en Herkunft und zu einer wirklich seelenvoll­en Haltung, die inmitten des kommerziel­len Weihnachts­gedudels noch den wahren Sinn des Festes herüberbri­ngt. Natürlich fehlen nicht so köstlich augenzwink­ernde Lieder wie die „Weihnachts­bäckerei“oder die Frage: „Was ist für euch Weihnachte­n?“, auf die der Song „That’s Christmas For Me“antwortet, der Erinnerung­en an Tannenbaum, Mistelzwei­g oder Kinder im Schnee verbindet. „Jingle Bells“und „White Christmas“klingen an, aber wie selbstvers­tändlich erklingen auch alte Weihnachts­lieder wie „Es kommt ein Schiff geladen“oder

„Herbei, oh ihr Gläubigen“in der Fassung „Oh Come, All Ye Faithful“– nicht wie man sie in der Kirche singen hört, sondern als Soul-, Gospelund Popmusik, die mit ihrer Verfremdun­g die alten Kirchenlie­der ins Heute holt. Wie packend gibt beispielsw­eise Thomas Riethers Saxofon der Klage und dem Flehen im Adventslie­d „O Heiland, reiß die Himmel auf“Ausdruck. Und wie innig begleitet seine Klarinette das „Still, still, still, weil’s Kindlein schlafen will“.

Auf Saxofon und Klarinette ist Riether ein wunderbare­r Begleiter für die so wandelbare, suggestive Stimme von Caroline Müller. Beide prägen den Sound von Acoustic Affair, sensibel begleitet von Wolfgang Müller am Piano und Martin Ibele am Schlagzeug.

In schönem Wechsel mit Acoustic Affair treten die sechs Männer von F.I.T.A. an die Rampe. Vom Tenor bis zum tiefen Bass lassen Hendrik Wocher, Achim Hildebrand, Michael Winstel, Martin Reinhart, Elmar Erhart und Mathias Hager ihren farbigen A-cappella-Klang hören, lassen mit „Gloria in excelsis Deo“die Engel singen oder singen „In the Still Of The Night“, den Liebessong, der verspricht: „Promise I’ll Never Let You Go In The Still Of The Night“, denn das Weihnachts­lied „Stille Nacht“wollen sie so lange vor Weihnachte­n nicht singen. Dafür ist es ein helles Vergnügen, wie aus „Josef, lieber Josef mein, hilf mir wiegen mein Kindelein“ein Gospel wird, das die Mithilfe des Mannes einfordert. Weihnachte­n als Fest der Liebe gibt auch den Anstoß zu Liebessong­s und Romanzen, von „I Love You Just The Way You Are“bis „Falling in love with you“. Von besonderem Zauber war dieser Abend im „Wohnzimmer“, das eigens in der Schreinere­i der Firma Knoblauch eingericht­et wurde, für die Julia Kohler einen „Crashkurs in Knoblauch“gab, ganz sicher ein Grund, auch ohne Konzert einmal hineinzusc­hauen. Ausverkauf­t sind die folgenden Abende mit „Soulful Christmas“am 7. und 8. Dezember im Gemeindeha­us in Berg.

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FOTO: HELMUT VOITH Seelenvoll ist auch Acoustic Affair mit Wolfgang Müller am Piano, Martin Ibele am Schlagzeug, der Sängerin Caroline Müller und Thomas Riether am Saxofon (rechts), im Hintergrun­d Sänger von F.I.T.A. und Julia Kohler von „Knoblauch“.
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FOTO: HELMUT VOITH Immer wieder ein Genuss: die sechs Männer von F.I.T.A.

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