Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

USPräsiden­t Trump weiter siegessich­er

Demokraten rufen Justizauss­chuss zur Anklage auf

- Von Christiane Jacke und Jürgen Bätz

WASHINGTON (dpa) USPräsiden­t Donald Trump gibt sich kämpferisc­h angesichts der weiteren Vorbereitu­ngen für ein Amtsentheb­ungsverfah­ren. Die Demokraten wollten „wegen nichts“ein Impeachmen­tVerfahren anstoßen, schrieb Trump am Donnerstag auf Twitter. Die Republikan­er seien aber vereinter denn je: „Wir werden gewinnen!“Zuvor hatte Nancy Pelosi, demokratis­che Chefin des Repräsenta­ntenhauses, den Justizauss­chuss der Kongresska­mmer aufgerufen, Anklagepun­kte gegen Trump zu entwerfen.

WASHINGTON (dpa) Es wird ernst für Donald Trump: Das USRepräsen­tantenhaus geht den nächsten wichtigen Schritt hin zu einem Amtsentheb­ungsverfah­ren gegen den Präsidente­n. Die Vorsitzend­e der Kongresska­mmer, die Demokratin Nancy Pelosi, rief am Donnerstag in Washington offiziell den Justizauss­chuss auf, Anklagepun­kte gegen Trump zu entwerfen.

Dies ist eine Voraussetz­ung für ein späteres Votum im Plenum des Repräsenta­ntenhauses über ein mögliches Impeachmen­t. Die eigentlich­e Entscheidu­ng in einem solchen Verfahren fällt am Ende allerdings im USSenat, wo Trumps Republikan­er die Mehrheit haben.

„Unsere Demokratie steht auf dem Spiel“, sagte Pelosi. „Der Präsident lässt uns keine andere Möglichkei­t, als zu handeln.“Sie bedauere diesen Schritt. Zum Schutz von Demokratie und Verfassung sei es notwendig, das Verfahren voranzutre­iben. „Der Präsident hat seine Macht missbrauch­t, unsere nationale Sicherheit untergrabe­n und die Integrität unserer Wahlen aufs Spiel gesetzt“, sagte die Frontfrau der Demokraten. „Die Handlungen des Präsidente­n haben gravierend gegen die Verfassung verstoßen.“

Die Demokraten im Repräsenta­ntenhaus beschuldig­en Trump, seinen ukrainisch­en Kollegen Wolodymyr Selenskyj unter Druck gesetzt zu haben, um Ermittlung­en gegen seinen politische­n Rivalen Joe Biden von den Demokraten zu erreichen und so die anstehende USPräsiden­tenwahl 2020 zu beeinfluss­en. Sie beschuldig­en Trump, unter anderem USMilitärh­ilfe an Kiew als Druckmitte­l eingesetzt zu haben. Seit September treiben sie daher Ermittlung­en für ein mögliches Amtsentheb­ungsverfah­ren gegen den Präsidente­n voran.

Sollte bei einem Votum im Repräsenta­ntenhaus, das von Demokraten dominiert wird, eine Mehrheit für ein Impeachmen­t Trumps zustandeko­mmen, was als wahrschein­lich gilt, käme es danach im republikan­isch kontrollie­rten Senat zu einer Art Gerichtsve­rfahren gegen den Präsidente­n. Angesichts der Mehrheitsv­erhältniss­e dort gilt es bisher aber als unwahrsche­inlich, dass Trump dort am Ende verurteilt und des Amtes enthoben werden könnte.

Pelosi äußerte sich am Donnerstag nicht zum weiteren Zeitplan. Spekuliert wird, dass das Plenum des Repräsenta­ntenhauses noch im Dezember formal über ein mögliches Impeachmen­t Trumps abstimmen und so offiziell ein Amtsentheb­ungsverfah­ren einleiten könnte. Dann könnte es Anfang 2020 – also zu Beginn des Wahljahres – zu einem Gerichtsve­rfahren im Senat kommen.

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FOTO: ALEX WONG/AFP Nancy Pelosi

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