Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Campen in Eis und Schnee
Mit ein paar Tricks wird es auch bei eisigen Temperaturen im Wohnwagen gemütlich
Camping boomt seit Jahren. Und immer mehr Urlauber trauen sich nicht nur im Sommer, sondern auch im Winter auf den Campingplatz, um beim Wintersport oder Naturerleben ganz nah dran zu sein. Mit der richtigen Vorbereitung ist das – nicht nur für Hartgesottene – ein echtes Erlebnis. Egal, ob spartanisch im Zelt oder mit allen Annehmlichkeiten auf Anlagen, die mit Wellness und Wärmestuben auf Wintergäste eingestellt sind.
Gut geplant in Schnee und Kälte:
Wohnmobile mit Alkoven lassen sich besser beheizen und bieten weniger Angriffsfläche für Kälte als voll oder teilintegrierte mit großen Panoramascheiben. Für alle Modelle gibt es Isolierhauben, die von außen Fenster und Dachfenster abdecken. Grundvoraussetzung fürs Fahrzeug sind Winterreifen mit ausreichend tiefem Profil. Dazu gehören Schneeketten fürs Wohnmobil oder das Zugfahrzeug zwingend ins Gepäck. Um nicht schon bei der Anreise ausgebremst zu werden, sollte man sich vor Fahrtantritt über Wintersperren erkundigen. Ebenso über Öffnungszeiten von Camping und Stellplätzen oder die Möglichkeiten, im Skigebiet direkt an der Bergbahn stehen zu dürfen. Beim Wohnmobil gilt: Nicht auf die KraftstoffReste vom Sommer bauen, sondern auf jeden Fall Winterdiesel tanken.
Fit für Eis und Schnee:
Um das abgestellte Fahrzeug auch bei Frost und Schnee flott zu bekommen, gehören Schneekratzer, Schaufel, Besen und eine Trittleiter ins Gepäck, die hoch genug ist, um sicher aufs Dach zu kommen, wenn dieses abgeschaufelt werden muss. Bei Schneekratzer und Besen sind Modelle mit Teleskopstange empfehlenswert. Immer eine ReserveGasflasche mitnehmen und bei GebläseHeizungen mit Gas abends den Füllstand kontrollieren. Die Heizung im Camper oder Wohnmobil nie komplett ausschalten, um zu starkes Auskühlen zu verhindern. Regelmäßiges Lüften ist wichtig, um
Feuchtigkeit im Innenraum und damit der Gefahr von Schimmelbildung vorzubeugen. Dazu gehört es auch, während des ersten Heizens Schränke, Klappen, Rollläden und Gardinen zu öffnen, um den Raum gleichmäßig zu erwärmen. Schmutzwasser nicht aufbewahren, sondern direkt in einen Eimer abfließen lassen, falls Wassertanks nicht beheizbar oder der Fußboden doppelt isolierbar sind.
Kleine Tricks mit großer Wirkung:
Wer die Wahl hat, der sollte einen sonnigen Stellplatz aussuchen. Vorzelte oder ausgefahrene Markisen eignen sich gut als Kälteschleuse und zum Aufbewahren von Sportgeräten, Stiefeln, feuchter und schmutziger Kleidung. Um auch mit kälteklammen Fingern die Reißverschlüsse am Vorzelt greifen zu können, empfiehlt es sich, Schlaufen an den Schiebern zu befestigen. Beim Heizen eines komplett kalten Fahrzeugs zunächst nur die Heizungsklappen im Wohnbereich öffnen, Bad und Schlafraum erst dann temperieren, wenn es im Wohnbereich schon warm ist. Im Bereich der Sitzecke sind elektrisch betriebene Heizmatten eine angenehme Ergänzung zu warmen Hausschuhen. Abtropfschalen für Schuhe sammeln Schmutz und Tauwasser von den Sohlen. Griffbereit an der Tür Handschaufel, Handbesen, Eiskratzer mit Teleskopstange, zusammenklappbare Schaufel und Trittleiter aufbewahren, um nach durchschneiter Nacht die Tür freilegen zu können und Dach und Kaminrohr schneefrei zu halten.
Spezialisten für Wintercamper:
Es gibt immer mehr Anlagen, die speziell auf Wintercamper eingestellt sind. Sie bieten Annehmlichkeiten wie Trockenräume für nasse Kleidung, Abstellmöglichkeiten für
Sportgeräte und gemütliche Gemeinschaftsräume für lange Winterabende. Wintersportbegeisterte schätzen Campingmöglichkeiten direkt an Pisten, Bergbahnen oder Loipen. Hier eine kleine Auswahl:
Camping Hopfensee bei Füssen bietet neben AnfängerSkilift, Rodelhang und direktem Einstieg in die Loipen einen Eisplatz und in kalten Wintern den zugefrorenen See. Dazu ein umfangreiches Wellness und Kurangebot.
Camping Morteratsch (Pontresina im Schweizer Engadin) liegt am Loipennetz Oberengadiner Seenlandschaft mit 220 Kilometern gespurten Strecken, die Skigebiete von St. Moritz und Zuoz sind nur wenige Minuten entfernt. Zum Aufwärmen gibt es eine Sauna mit Blick aufs Berninamassiv.
Camping Eigernordwand (Grindelwald) ist ein einfacher Platz in atemberaubender Lage direkt an den
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Grindelwalder Pisten, Loipen und Schlittelwegen.
Camping Vidor (Pozza di Fassa im Trentino) hat direkten Zugang zum Skigebiet und den Loipen der Marcialonga, sowie ein Spa mit DolomitenBlick.
Caravan Park Sexten im Südtiroler Hochpustertal ist der Vorreiter für Wintercamping mit Anschluss an 200 Loipenkilometer, vielfach prämiertem Wellnessangebot und dem Hochpustertaler Skigebiet 3 Zinnen in nächster Nähe.
Alpincamping Nenzing in Vorarlberg ist nicht nur der Spezialist für Schneeschuhgehen, Langlaufen, Winterwandern und Skitouren direkt vom Platz aus und geführt vom Chef, sondern auch für Alpinfahrer ein guter Platz. Skibusse bringen die Gäste von der luxuriösen Anlage an den Arlberg, ins Montafon, Klosterund Brandnertal und zu einigen kleinen Familienskigebieten. Umfangreiches Wellnessangebot.
Das Zugspitz Resort liegt direkt an der Talstation der Tiroler Zugspitzbahn, hat das Loipennetz und die Skigebiete auf dem sonnigen Plateau vor dem Eingangstor, ein Badehaus und Zugang zu einem FitnessCenter und einer Badelandschaft.
Weitere Informationen:
Camping Hopfensee bei Füssen, Tel. 08362/917710, www.campinghopfensee.de Camping Morteratsch bei Pontresina, Tel. 0041/81/8426285, www.campingmorteratsch.ch Camping Eigernordwand bei Grindelwald, Tel. 0041/33/8531242, www.eigernordwand.ch Camping Vidor Family & Wellness Resort im Fassatal, Tel. 0039/ 04627/60022, www.campingvidor.it
Caravan Park Sexten im Hochpustertal, Tel. 0039/0474/ 710444, www.caravanparksexten.it
Alpencamping Nenzing, Tel. 0043/ 5525/624910, www.alpencamping.at
Zugspitz Resort, Tel. 0043/5673/ 2309, www.zugspitzresort.at