Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Wiedersehen mit Zabolotny
LINDAU (lz) Beim EishockeyOberligisten Lindau Islanders hofft man derzeit auf lockere Beine, denn am Wochenende steht das Spiel mit der längsten Anreise auf dem Programm. Gut 450 Kilometer sind es bis zu den Selber Wölfen in Oberfranken (Freitag, 20 Uhr). Am Sonntag kommt dann gleich die nächste Topmannschaft nach Lindau. Um 18 Uhr empfangen die Islanders im Eichwald keinen Geringeren als den Deggendorfer SC. Der gilt als der klare Meisterschafts und Aufstiegskandidat in der Oberliga Süd.
Wie gut die spielstarken Selber Wölfe agieren, konnte man im ersten Aufeinandertreffen in Lindau schon sehen, heißt es in einer Pressemitteilung der Islanders. Hier hielten die Lindauer zwar bis zum letzten Drittel recht passabel mit, dann aber spielten die Selber ihre ganze Klasse aus und gewannen verdient mit 4:1.
Auf einen absoluten Spitzengegner treffen die Lindauer aber am zweiten Adventssonntag, 8. Dezember, um 18 Uhr. Zu Gast am Bodensee ist der Topfavorit der Oberliga Süd, der Deggendorfer SC. Hier kommt es zu einem Wiedersehen mit zwei ehemaligen Torhütern der EV Lindau Islanders: mit Henning Schroth, der in der Saison 2017/18 für acht Spiele den Kasten der Islanders hütete, sowie seinem Nachfolger und ehemaligen Lindauer Publikumsliebling David Zabolotny. Es ist dessen erste Rückkehr an seine alte Wirkungsstätte.
Dass es aber nicht der Torhüter alleine macht, zeigen einige Statistiken. So haben die Deggendorfer bisher nicht nur die meisten Tore geschossen (98), sondern auch die drittbeste Defensive in der Oberliga Süd und nur 61 Tore kassiert. Die klare Marschroute des DSC ist der sofortige Wiederaufstieg in die DEL 2.
Transfercoup Greilinger
Um dieses Ziel zu erreichen, ist den Deggendorfern vor der Saison auch ein absoluter Transfercoup gelungen. So konnten sie den gebürtigen Deggendorfer Thomas Greilinger davon überzeugen, vom ERC Ingolstadt aus der DEL in seine Heimatstadt zu wechseln. Greilinger, der mehr als 700 Spiele DELErfahrung und über 100 Länderspiele für die deutsche Nationalmannschaft absolviert hat, führt das Team des DSC auch als Kapitän aufs Eis. Die Nummer 39 ist derzeit der Topscorer der Oberliga Süd mit 37 Punkten.
Dieser Transfer ging also bisher komplett auf, allerdings müssen die Deggendorfer seit Mitte November verletzungsbedingt auf Greilinger verzichten. Er zog sich eine Oberkörperverletzung zu und muss rund sechs Wochen pausieren, was heißt, dass er, laut Pressemitteilung, beim Spiel am Bodensee normalerweise noch nicht wieder einsatzfähig ist. Dass es aber auch ohne Thomas Greilinger geht, beweist USImport Kyle Osterberg, der Greilinger mit 36 Punkten eng auf den Fersen ist und zudem aktuell Platz 2 in der Oberliga Süd Scorerwertung belegt.