Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
„In der Breite sehr gut besetzt“
BIBERACH Christina SingerBath (Foto: Mader) ist seit knapp 20 Jahren Verbandstrainerin beim Württembergischen Tennisbund
(WTB). Bei den deutschen Tennismeisterschaften in Biberach wird die 51Jährige ihr Trainingsdomizil von StuttgartStammheim an die Riß verlegen. Michael Mader hat mit ihr gesprochen.
Frau SingerBath, warum müssen die deutschen Meisterschaften unbedingt in Biberach stattfinden?
Weil hier einfach alles stimmt. Die Spieler und Spielerinnen fühlen sich vor allem wegen der familiären, aber dennoch professionellen Atmosphäre sehr wohl. Zudem hat es sich gezeigt, dass das Publikum in Biberach sehr zahlreich in der Halle und zudem sehr fachkompetent ist. Das wäre vermutlich in einer Großstadt deutlich anders.
Wenn Sie einen Blick auf das Teilnehmerfeld werfen, sind Sie zufrieden?
Jein. Natürlich würde man sich wünschen, dass mehr Topspieler zu diesen Titelkämpfen kommen, aber das ist offensichtlich leider illusorisch, zumal jetzt schon die Vorbereitung für die Australian Open für viele begonnen hat. Andere dagegen brauchen auch mal eine Pause am Ende des Turnierjahrs. Bei den Frauen sieht es noch etwas besser aus, auch wenn die Titelverteidigerin AnnaLena Friedsam leider fehlt. Dennoch ist das Feld in der Breite auch bei den Männern sehr gut besetzt.
Welchen der Spieler oder Spielerinnen trauen Sie eine internationale Karriere zu?
Da kann ich nur für die Frauen sprechen. Antonia Lottner hätte sicher das Potenzial, Top 50 zu spielen, wenn sie konstanter wäre. Auch Jule Niemeier und Alexandra Vecic traue ich einiges zu.
Wenn Sie das heutige Feld vergleichen mit Ihrer erfolgreichen Zeit in den 1980er und 1990erJahren, was sind die größten Unterschiede?
Es gab damals noch zwei deutsche Meisterschaften auf Sand und in der Halle. Aber der größte Unterschied ist wohl, dass auch Größen wie Steffi Graf oder Anke Huber bei den „Deutschen“mitgespielt haben. Es waren eben andere Zeiten.