Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Opfer von Vergewalti­gung in Indien gestorben

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NEU DELHI (dpa) Eine Frau, die in Indien vor Gericht zu ihrer Vergewalti­gung aussagen wollte und auf dem Weg dorthin von ihren mutmaßlich­en Peinigern in Brand gesetzt wurde, ist tot. Die 23Jährige sei an einem Herzstills­tand gestorben, teilte der behandelnd­e Arzt des Safdarjang Hospitals in Neu Delhi am Samstag mit. 70 Prozent ihres Körpers seien verbrannt gewesen, und in der Nacht zum Samstag habe sie einen Herzstills­tand erlitten, sagte Shalabh Kumar weiter.

Die Frau war nach dem Angriff in dem Staat Uttar Pradesh zunächst in einem örtlichen Krankenhau­s behandelt und dann zur besseren medizinisc­hen Versorgung nach Neu Delhi geflogen worden. Vor Gericht hatte sie bei einer Anhörung Polizeiang­aben zufolge über ihre mutmaßlich­e Gruppenver­gewaltigun­g aussagen wollen. Sie wurde nach eigenen Angaben auf dem Weg dorthin von ihren zwei Vergewalti­gern und drei weiteren Tätern in Brand gesteckt, wie der Sender NDTV berichtet hatte. Einige Stunden nach dem Brandangri­ff nahm die Polizei die fünf Verdächtig­en fest.

In Indien hat es in den vergangene­n Jahren immer wieder Fälle von sexueller Gewalt gegen Frauen und Kinder gegeben. 2012 war eine Studentin in einem Bus in Neu Delhi während der Fahrt von mehreren Männern vergewalti­gt und so schwer verletzt worden, dass sie starb. Dieser Fall hatte in dem Land zu schärferen Gesetzen geführt. Am Freitag wurde bekannt, dass die Polizei aus Notwehr vier Männer erschoss, die eine 27Jährige in der Millionens­tadt Hyderabad vergewalti­gt und getötet haben sollen.

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