Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Mehr als 60 000 Euro Spenden für Lenuweit
Große Hilfsbereitschaft für schwer verletzten Eishockeyspieler des EV Ravensburg
RAVENSBURG (tk/sz) - Damit hat selbst Rolf Engler nicht gerechnet. Für den bei einem Unfall schwer verletzten Eishockeyspieler Maximilian Lenuweit sind mehr als 60 000 Euro zusammengekommen. „Ich bin tief beeindruckt von der Solidargemeinschaft“, sagt der Ravensburger Sportverbandsvorsitzende und Vorsitzende des Vereins „Sport hilft“. „Ich hatte gehofft, dass mindestens 15 000 Euro zusammenkommen.“
Die Hilfsbereitschaft in Ravensburg war groß. Vor dem Regionalligaspiel des EV Ravensburg gegen Eppelheim übergab der Förderverein „Sport hilft kranken Kindern und Jugendlichen“, der die Spendenaktion abwickelte, symbolisch einen Scheck an die Familie des 22-Jährigen. Maximilian Lenuweit wurde bei einem Autounfall schwer verletzt und liegt im Wachkoma. Damit ihn seine Familie zu Hause betreuen kann, musste das Haus umgebaut werden. Vater Peter Lenuweit berichtete bei der Scheckübergabe, dass die Familie Maximilian vor gut einer Woche nach Hause geholt hat. Alle Vorbereitungen und Umbauten wurden rechtzeitig erledigt. Auch dank der Mannschaftskameraden des EV Ravensburg. Sie halfen beim Umbau kräftig mit – sogar an Silvester.
Spenden zwischen fünf und 5000 Euro sind laut Engler eingegangen. Viele Hundert einzelne Spender stehen auf der Liste. „Es kamen sogar Kinder vorbei, die ihre Spardose mitgebracht hatten“, sagte ein ergriffener Engler. Mit großer öffentlicher Aufmerksamkeit begonnen hatte die Hilfsaktion am Stand der Familie Vogt auf dem Ravensburger Weihnachtsmarkt. Es gab eine Spendenbox, die Profis der Towerstars waren an einem Abend mit am Stand, dazu spendeten Vogts an diesem Tag für jeden verkauften Glühwein einen Euro. Bereits am Stand kam ein fünfstelliger Betrag zustande.
Die Nachricht von der Hilfsaktion machte auch über die sozialen Netzwerke die Runde. Viel Unterstützung kam aus der Ravensburger Sportszene. Auch in Bad Waldsee, dem Wohnort der Familie, gab es Benefizaktionen. Anfang Januar war der Betrag von 50 000 Euro überschritten. Gespendet haben frühere Mitspieler genauso wie ehemalige Gegenspieler von Maximilian Lenuweit. So überreichten etwa die Eisbären Heilbronn und EKU Mannheim den Ravensburgern Spendenumschläge. Am Abend der Übergabe spendeten die Besucher nochmals 300 Euro. Einen Umschlag gab es auch von den Yeties, dem EVR-Fanclub.
Ohne die Hilfen wäre der Umbau des Hauses unter anderem mit Aufzug und behindertengerechtem Bad nicht möglich gewesen, sagte Peter Lenuweit. „Wir unterstützen die Familie weiter“, versprach Engler.