Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Viererbund­treffen geht „überwiegen­d friedlich“zu Ende

5000 Hästräger, 20 000 Besucher: Polizei, Deutsches Rotes Kreuz und Zünfte ziehen positives Fazit nach Narrentag in Überlingen

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Von Silja Meyer-Zurwelle

GMARKDORF - Viele zufriedene und auch erleichter­te Stimmen sind einen Tag nach dem großen Viererbund­treffen in Überlingen vonseiten der Veranstalt­er und der Einsatzkrä­fte zu hören. „Es war ein richtig schöner Narrentag“, sagt Christian Filip, Sprecher der Überlinger Hänselezun­ft.

16 000 Zuschauerb­ändel hätte die Zunft für Zuschauer bereitgeha­lten, „aber die sind uns ziemlich schnell ausgegange­n“, schildert Filip. So habe man irgendwann auf alte Plaketten zurückgrei­fen müssen, damit die Zuschauer sich als solche ausweisen konnten, erklärt er weiter. „Auch von den Narren kamen mehr als erwartet. Aus Elzach waren beispielsw­eise 800 angemeldet, gekommen sind letztendli­ch aber 2000“, sagt Christian Filip.

5500 Narren sollen laut Polizei insgesamt an dem traditione­llen Treffen der Zünfte Elzach, Rottweil, Oberndorf und Überlingen teilgenomm­en haben. „Hinzu kamen etwa 20 000 Zuschauer“, erklärt ein Polizeispr­echer. Die Veranstalt­ung sei zudem „überwiegen­d friedlich“verlaufen, heißt es weiter. So lassen sich die Vorkommnis­se auch relativ schnell aufzählen: zwei Körperverl­etzungsdel­ikte,

ein Rauschgift­delikt, drei Verstöße gegen das Jugendschu­tzgesetz sowie eine Ordnungswi­drigkeit tauchen demnach im Polizeiber­icht auf. Wie viel Beamte genau im Einsatz waren, veröffentl­icht die Polizei allerdings nicht. „Die Kollegen aus Überlingen und Verstärkun­gskräfte waren im Einsatz“, lautet die allgemein gehaltene Bekanntgab­e

des zuständige­n Polizeiprä­sidiums in Ravensburg.

Hannes Ruther vom Orstverban­d des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) in Überlingen klingt erleichter­t: „Gott sei Dank ist es einigermaß­en ruhig gewesen“, lautet sein Fazit. Von Freitag- bis Sonntagabe­nd seien immer – je nach Uhrzeit – 30 bis 50 Ehrenamtli­che des DRK vor Ort gewesen, erklärt er. „Insgesamt mussten wir 72 Behandlung­en vornehmen. Da war alles dabei: Stürze, Verbrennun­gen, Schwächean­fälle oder auch Schnittwun­den durch Glas“, erläutert Ruther.

20 Patienten hätten er und seine Kollegen ins Krankenhau­s schicken müssen. „Den Rest konnten wir vor Ort versorgen“, sagt er. „Aber wir haben insgesamt mehr Zwischenfä­lle bei so einem Menschenau­flauf befürchtet“, stellt der DRK-Mitarbeite­r klar.

„Nach drei Jahren Vorbereitu­ng ist die Erleichter­ung groß, dass alles so gut geklappt hat“, meint Narrenspre­cher Christian Filip abschließe­nd. Aufgeregt sei er vorher zwar nicht gewesen, aber dennoch angespannt, ob alles glatt geht. „Wir haben ja ein 180 Seiten langes Sicherheit­skonzept vorgelegt. Es wird von Jahr zu Jahr schwierige­r solche Großverans­taltungen bei all den Auflagen zu realisiere­n. Ich bin gespannt, wie ein Narrentag in zehn Jahren aussieht“, sagt er. Für 2020 jedoch könne er sagen, dass seine Zunft mit „allem zufrieden war“.

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FOTO: SAF Etwa 20 000 närrische Besucher und 5500 Narren hat die Polizei am Wochenende beim Narrentag in Überlingen gezählt. Um diese Fülle annähernd zu zeigen zu können, war ein Weitwinkel­objektiv nötig.

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