Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Sieben Minuten im September
1. FC Heidenheim gegen VfB Stuttgart – ein ungewöhnlicher Vergleich
GHEIDENHEIM/STUTTGART - Ein Punkt trennen den 1. FC Heidenheim (4.) und den VfB Stuttgart (3.) – und doch Welten. Hier der Emporkömmling von der Ostalb, dort die weltweit bekannte Fußball-Wucht vom Wasen. Doch es zählen eben nicht nur Zahlen rund um beide Vereine, die in der 2. Fußball-Bundesliga immerhin tabellarisch auf Augenhöhe liegen, sondern was auf dem Platz passiert. Die „Schwäbische Zeitung“hat Fakten zu dem Duell der Nummer eins und zwei der schwäbischen Fußball-Landkarte am Mittwoch (18.30 Uhr) zusammengestellt.
Die bisherigen drei Duelle Unvergessen aus Heidenheimer Sicht: Das erste Spiel. Am 9. September 2016 gewann der FCH vor 52200 Zuschauern in der Mercedes-Benz Arena beim VfB mit 2:1. Der Verlauf: Nach dem 1:0 durch John Verhoek (jetzt Hansa Rostock) und dem zwischenzeitlichen Ausgleich von Toni Sunjic (jetzt Dynamo Moskau) avancierte Tim Skarke (jetzt SV Darmstadt 98) zum Matchwinner – das Ganze passierte in der zweiten Halbzeit binnen sieben Minuten. Das tat den Bad Cannstattern weh, doch am Ende stiegen sie doch auf. Auch, weil sie das Rückspiel gewannen.
In Heidenheim drehte der VfB am
17. Februar 2017 den Spieß um: 2:1. Der Verlauf: Nachdem Christian Gentner (jetzt Union Berlin) zur Führung traf und Dauer-Kapitän Marc Schnatterer noch vor der Halbzeitpause ausglich, markierte Josip Brekalo (jetzt VfL Wolfsburg) den Siegtreffer, ein „Tor des Monats“.
Keinen Sieger gab es am 4. August 2019 – 2:2. Der VfB sah wie der aussichtsreiche Sieger aus, führte nach einem Doppelschlag binnen fünf Minuten (52. und 57.) durch Hamadi Al Ghaddioui und Holger Badstuber mit 2:0. Doch dann kam Heidenheim wieder in seinen gefürchteten Flow. Robert Leipertz (78.) und Niklas Dorsch (84.) glichen noch aus.
Die Trainer
Ja gut, was gibt es zum 1. FC Heidenheim zu sagen? Klarerweise hat Dauertrainer Frank Schmidt (46, in seiner 13. Saison, Amtsantritt am
17. September 2007 in der Oberliga)
GGVon Benjamin Post alle drei Duelle mitgemacht. Für den VfB hatten der Reihe nach Jos Luhukay, Hannes Wolf und Tim Walter das Vergnügen – und nun Pellegrino Matarazzo (42), für den das Spiel sogar sein Profidebüt bedeutet.
Die Spieler-Vergangenheit Kevin Müller (28) hat es beim VfB nicht in die erste Mannschaft geschafft. Aber in den vier SchwabenDuellen mit den Stuttgartern stand der Stammtorwart für die Heidenheimer stets im Kasten. FCH-Nummer drei Diant Ramaj (18) und Kevin Sessa (19) spielten in der Jugend der Cannstatter Jungs. Ein Ex-VfBler stand noch nicht im Heidenheimer Kader.
Die Fans
Der FCH hat neun offizielle Fanclubs. Der VfB hat so viele, dass man sie schon nach Postleitzahlen unterteilen muss – das Ausland kommt noch dazu. Im Ostalbkreis sind es 30 Fanclubs – allein Ellwangen und der Virngrund haben neun Fanclubs. Aber: Der FCH hat mit seiner Aktion „Wir für unsere Region“aktuell 147
GGVereinsfreunde. Aus dem Ostalbkreis sind das der SV Neresheim, TV Neuler, VfB Tannhausen, FV Unterkochen, FC Ellwangen, SV Rindelbach, SV Elchingen, FC Röhlingen, TSG Hofherrnweiler-Unterrombach, Sportfreunde Dorfmerkingen, SV Kerkingen, SV Pfahlheim, Sportfreunde Eggenrot, SV Waldhausen, VfL Neunheim, DJK-SG Schwabsberg-Buch, FC Schloßberg (Altkreis Aalen) und Germania Bargau, TSV Heubach, SG Bettringen, SV Göggingen, TSV Bartholomä (Altkreis Gmünd) sowie SSV Stimpfach (Landkreis Schwäbisch Hall).
Aktuelles Zahlenwerk
Bei zwei Werten ist Heidenheim top: Die Heidenheimer bilden mit 18 Gegentoren nach 18 Spielen aktuell die beste Abwehr der 2. Liga. Der beste Torschütze heißt Tim Kleindienst. Der Stürmer traf in 13 Einsätzen sieben Mal. Beim VfB traf Hamadi Al Ghaddioui bisher fünf Mal. Top ist der VfB bei den Mitgliedern und Zuschauern: 70 000 (Stand 29. Juli 2019) (Heidenheim: 2708 Stand 1. Juli
G2019) und
11 605).
Social Media
Auch hier zeigt sich nochmal die VfB-Wucht: Auf Facebook hat der VfB 543 918 Follower (Heidenheim: 36 675), auf Twitter 524 691 (Heidenheim: 31 901) und Instagram 241 000 (Heidenheim: 27 600).
Maskottchen
Stuttgart gegen Heidenheim – oder „Fritzle“gegen „Paule“. Während der VfB schon mit dem lustigen Krokodil „Fritzle“2007 seine fünfte Meisterschaft feierte (als der FCH noch in der Oberliga kickte) drückt den Heidenheimern der niedliche Teddy „Paule“die Daumen.
Funfact
Ingenieure des heutigen FCHSponsors Voith gründeten 1910 den ersten Fußballverein in Heidenheim. Kurios der Name: VfB Heidenheim. Nach mehreren Namensänderungen heißt der Klub seit dem 1. Januar 2007 1. FC Heidenheim 1846 (Gründungsjahr des Urvereins Heidenheimer SB 1846).
GGG51 877 (Heidenheim: