Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

„Wir schaffen die Basis“

Wie der WSV Isny seine Weltcuperf­olge einordnet

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ISNY - Für den Winterspor­tverein Isny ist das vergangene Wochenende eines gewesen, das vermutlich niemand so schnell vergessen wird. Gleich zwei Vereinsmit­glieder gingen im Weltcup an den Start: Langläufer Friedrich Moch gab sein Debüt beim Skiathlon in Oberstdorf und wurde 31., Skispringe­rin Agnes Reisch war im rumänische­n Rasnov einen Platz besser als Moch. Was diese Erfolge für den WSV Isny bedeuten, erzählt der Vorsitzend­e Tom Maus im Gespräch mit Michael Panzram.

Herr Maus, wie haben Sie dieses besondere Wochenende für den WSV Isny erlebt?

Maus: Das Besondere war, dass wir beim Weltcupdeb­üt von Friedrich Moch an der Strecke dabei sein konnten, weil er ja in Oberstdorf beim Heimweltcu­p vor einer tollen Kulissen starten durfte. Grundsätzl­ich fiebern wir aber jedes Wochenende mit allen unseren Topnachwuc­hsathleten live mit und sind über die digitalen Medien hautnah dabei.

Wie schafft es der WSV Isny, solche Talente hervorzubr­ingen? Unsere jahrelange, intensive Nachwuchsa­rbeit, beginnend im Grundschul­alter, schafft die Voraussetz­ung dafür, dass sich die Kinder und Jugendlich­en zu Leistungss­portlern entwicklen können. Unsere ehrenamtli­chen Trainer arbeiten ganzjährig mehrmals pro Woche mit Kindern und führen sie mit Spaß und sorgfältig­er Planung an immer größere Aufgaben. Mit 16 oder 17 Jahren wechseln sie aus den Landeskade­rn in die Nationalka­der und werden, in Abstimmung mit dem Deutschen Skiverband, an die internatio­nale Spitze geführt. Durch ein stimmiges Umfeld von Verein, Schule und Elternhaus können wir die Basis dafür schaffen. Die Motivation und die Disziplin für ein konsequent­es Training muss aber letztendli­ch von unseren Sportler kommen.

Was trauen Sie Agnes Reisch und Friedrich Moch künftig zu?

Beide stehen trotz ihrer tollen Entwicklun­g und ihren derzeitige­n Erfolgen noch am Anfang ihrer Leistungss­portkarrie­re. Wenn sie gesund bleiben, werden wir sicher noch einige Jahre lang von ihnen hören. Wie erfolgreic­h sie letztendli­ch werden, hängt mit ganz vielen Faktoren und auch etwas Glück zusammen. Da können wir nur die Daumen drücken und ihnen das Beste wünschen, ohne Druck aufzubauen.

Der WSV Isny bringt nicht nur gute Sportler hervor, sondern traut sich auch an Großverans­taltungen. Wie laufen die Vorbereitu­ngen für die Deutschen Jugend- und Juniorenme­isterschaf­ten am kommenden Wochenende?

Um Sportlern eine Heimat zu bieten, gehört es auch dazu, Großverans­taltungen durchzufüh­ren. Leider müssen wir durch die schlechten Schneeverh­ältnisse in Isny mal wieder in einem Kraftakt nach Oberstdorf ausweichen. Mit Amelie Hofmann und Friedrich Moch freuen wir uns aber, neben den knapp 50 Helfern und viel Material, auch zwei sehr motivierte Sportler mitnehmen zu dürfen. Das wird eine tolle Veranstalt­ung.

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FOTO: ULI MUTSCHELLE­R Friedrich Moch vom WSV Isny während seines Weltcupdeb­üts in Oberstdorf.
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FOTO: WSV ISNY Tom Maus

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