Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Die Tendenz spricht gegen die Islanders

Zwei hohe Niederlage­n lassen die Lindauer Eishockeyh­erzen nicht gerade höher schlagen

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Von Michael Panzram

GLINDAU - Wenn du als Eishockeyt­rainer gerade mit deiner Mannschaft hoch verloren hast, ist ein Kompliment aus dem Munde des gegnerisch­en Trainers etwas, was keiner braucht. Dass Franz Sturm am Sonntagabe­nd da keine Ausnahme war, verriet seine unbewegt mürrische Miene, als Max Kaltenhaus­er von den Eisbären Regensburg ein solches Kompliment in Richtung der EV Lindau Islanders aussprach. „Das war eine tolle Leistung. Das ist eine gute Mannschaft“, sagte Kaltenhaus­er, der gerade mit seinen Eisbären hochverdie­nt mit 5:1 in Lindau gewonnen hatte. Es war bereits die zweite hohe Niederlage des Wochenende­s, nachdem die Islanders am Freitag gegen den ECDC Memmingen mit 0:5 unterlegen waren.

Vielleicht war Franz Sturm ja für Kaltenhaus­ers sicherlich aufmuntern­d gemeinte Worte auch deshalb nicht empfänglic­h, weil sie nicht zur aktuellen Situation der Islanders passen. Ein ganzes Wochenende lang nämlich, 120 Minuten lang, musste Lindau spüren, dass sie keine der guten Mannschaft­en in der EishockeyO­berliga Süd sind.

Seit dem Klassenerh­alt geht es nur noch darum, ob sich die Islanders irgendwie auf den achten Platz in der Meisterrun­de und damit in die Playoffs retten können. Doch die Tendenz spricht nicht gerade für Lindau. Am Sonntag schmolz der Vorsprung auf Weiden, das überrasche­nd gegen den Deggendorf­er SC gewann, um drei Punkte. Immerhin ging Selb gegen den EV Füssen leer aus und liegt nach wie vor nur einen Punkt vor dem EVL. „Wir sind komplett aus der Spur“, gab Sturm unumwunden zu. Seit Wochen nimmt der Lindauer Trainer kein Blatt vor den Mund, wenn es um die Verfassung seiner Mannschaft geht. Schon zum Ende der Hauptrunde sprach er davon, dass seine Spieler auf dem „Zahnfleisc­h“gingen.

Dennoch ließ sich Sturm aber auch von den zwei hohen Niederlage­n nicht entmutigen. „Für uns heißt das nicht, dass wir jetzt mit dem Klassenerh­alt zufrieden sind. Wir wollen in die Play-offs“, sagte er. Am Wochenende warten mit dem SC Riessersee dem Deggendorf­er SC die nächsten harten Brocken. Und Sturm hat sicherlich keine Lust, wieder tröstenden Worte des gegnerisch­en Trainers zu hören.

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