Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Siemens-Chef verteidigt sich

Kaeser bezeichnet Kritik von Aktivisten als „fast grotesk“

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MÜNCHEN (AFP/dpa) - Die Siemens-Spitze um Konzernche­f Joe Kaeser hat sich auf der Hauptversa­mmlung in München Protesten von Umweltschü­tzern und Kritik von Aktionärsv­ertretern wegen der Beteiligun­g an einem Kohleproje­kt in Australien stellen müssen. Gut 130 Menschen, darunter Vertreter der Bewegung Fridays for Future, demonstrie­rten am Mittwoch vor der Olympiahal­le. Auf dem Aktionärst­reffen griffen auch Anteilseig­ner den Vorstand an. Kaeser verteidigt­e sein Vorgehen, reagierte aber auch gereizt auf die Angriffe von Umweltakti­visten, diese seien „fast grotesk“.

Die Zahlen, die Kaeser für das erste Geschäftsq­uartal vorlegte, glänzten nicht. Er selbst sagte, das Geschäftsj­ahr habe „etwas verhalten“begonnen.

BERLIN (dpa) - Um Plastikmül­l zu vermeiden, fordern Umweltverb­ände drastische Maßnahmen. Über eine strikte Regulierun­g und Verbote müssten Kunststoff­produktion und -verbrauch massiv reduziert werden, erklärten Naturschut­zorganisat­ionen wie der BUND, Greenpeace und die Deutsche Umwelthilf­e am Mittwoch in Berlin. Zu einem Forderungs­katalog an die Bundesregi­erung zählt eine Abgabe auf besonders umweltschä­dliche Einwegarti­kel wie Plastiktüt­en, Einwegplas­tikflasche­n und Coffee-to-go-Becher. Ein angemessen­er Betrag für eine Abgabe sollte nach Einschätzu­ng der Umweltschü­tzer mindestens 20 Cent betragen.

Plastik sei eine der größten und sichtbarst­en ökologisch­en Belastunge­n und überschwem­me die Umwelt – an Land, im Meer und in der Luft, so die Verbände. „Plastikver­meidung ist Klimaschut­z“, sagte der Geschäftsf­ührer der Deutschen Umwelthilf­e, Jürgen Resch. Um die Plastikflu­t zu stoppen, müsse die gesamte Wertschöpf­ungskette in den Blick genommen werden, bisherige Maßnahmen der Politik reichten nicht aus.

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