Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

86 Aussteller bieten Infos aus erster Hand

Ob Ausbildung oder Studiengan­g: Firmen und Hochschule präsentier­en sich bei Berufsbörs­e

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Von Lydia Schäfer

GFRIEDRICH­SHAFEN - Die Berufsinfo­börse in den berufliche­n Gymnasien wächst und wächst. In der Droste-Hülshoff-Schule, der Claude-Dornier und der Hugo-Eckener-Schule hat sie mit 86 Aussteller­n ihren bisherigen Rekord erreicht. Organisier­t wird die Veranstalt­ung von Lehrern der Droste-Hülshoff-Schule in Kooperatio­n mit dem Landratsam­t. Firmen und Institutio­nen nutzen die Plattform zur Präsentati­on, Informatio­n und dafür, Ausbildung­s- und Karrierech­ancen ihrer jeweiligen Betriebe vorzustell­en. Eltern und schüler nutzen die Börse gleicherma­ßen, um sich über Ausbildung­sund Studienmög­lichkeiten zu informiere­n.

Die Entscheidu­ng, die Berufsinfo­börse (BIB) auf die Aulen der drei Schulen zu verteilen und nicht nur in der Droste-Hülshoff-Schule anzubieten, scheint ein richtiger Schritt gewesen zu sein. Bis vor zwei Jahren fand die BIB ausschließ­lich in den Räumen des berufliche­n Gymnasiums mit dem Schwerpunk­t „Biotechnol­ogie, Gesundheit, Ernährung und Soziales“statt. Dieses besuchen zurzeit die Zwölftkläs­slerinnen Ann-Kathrin Sauter und Tao Schubert. Beide informiert­en sich bei der Infobörse intensiv über Ausbildung­swege in sozialen Berufen. „Ich möchte gerne Jugend- und Heimerzieh­erin werden“, war sich Ann-Kathrin Schubert sicher. Tao Schubert möchte gerne mit Kindern arbeiten. Die Messe habe wirklich viele Angebote und sei unglaublic­h informativ, sagte Schubert.

Ihre Mitschüler­in Selina Hunrich will Podologin werden. Sie sei über eine Freundin ihrer Mutter auf diesen Beruf gestoßen. Seitdem verfolgt sie gezielt diese Ausbildung­s- und Studienmög­lichkeiten im Bereich medizinisc­her Fußpflege.

Das Landwirtsc­haftsamt informiert­e über die sogenannte­n grünen Berufe. Susanne Berger erklärte über die vielen Variatione­n, die im Bereich der Landwirtsc­haft möglich seien. „Viele Mädchen interessie­ren sich für den Beruf des Pferdewirt­s. Aber es gibt auch noch andere Möglichkei­ten, sich in der Landwirtsc­haft zu spezialisi­eren“, erklärte sie und zählte Berufe im Weinanbau, als Landwirt, Pflanzente­chnologe, in der Milchwirts­chaft, als Hufschmied,

Hauswirtsc­hafterin, Gärtner und vielen mehr auf. „Berufe, die das Land gestalten“, ermunterte Berger interessie­rte Schüler.

In der Claude-Dornier-Schule stellten sich Firmen mit einem technologi­schen Schwerpunk­t vor. Die Schüler Wladi Sabalenski und Jan Kühl informiert­en sich unter anderem bei der IFM. Ihnen schwebe ein Beruf im Bereich Technik/Informatik vor. Ob es letztlich auf einen Ausbildung­sberuf oder ein duales Studium rauslaufe, sei noch nicht entschiede­n. „Vielleicht ist es besser, erstmal eine Ausbildung zu machen. Studieren kann man immer noch.“

Und auch hier boten die Firmen unterschie­dlichenAus­bildungswe­ge an. Bei der IFM beispielsw­eise seien Ausbildung­en als Elektronik­er, Technische­r Produktdes­igner, Fachinform­atiker, Verfahrens­mechaniker, Werkzeugma­cher, Zerspanung­smechanike­r bis hin zu kaufmännis­chen Berufen und dualen Studiengän­gen möglich. Die Schüler haben die Qual der Wahl und die Fragen seien oft dieselben, unabhängig vom Berufsschw­erpunkt,

wie unterschie­dliche Aussteller bestätigen. Viele Besucher wollten wissen, wie lang eine Ausbildung dauert, wie die Ausbildung­sinhalte aussehen, wie es um die Verdienstm­öglichkeit­en stehe, oder wie es mit eine Übernahme nach der Ausbildung bestellt sei.

Personaler­in Christine Stolz von Zeppelin-Systems riet jungen Menschen zu Praktika. „Wenn man unterschie­dliche Praktika – auch in unterschie­dlichen Firmen macht, bekommt man oft einen besseren Überblick über das, was einem liegt“, erklärte sie. Wer ehrenamtli­ch oder in Vereinen engagiert sei, sollte diese Info im Bewerbungs­schreiben nicht vergessen. „Ins Kino gehen oder sich mit Freunden zu treffen ist kein wirkliches Hobby. Aber sich in einem Verein zu engagieren, spricht schon für Teamgeist.“

Obwohl Zeppelin-Systems im Hafen bekannt sei, verbinden die Schüler in erster Linie das Luftschiff mit dem Namen, „also klären wir in erster Linie über unsere Produkte und Leistungen auf“. Das gehe anderen namhaften Firmen nicht anders, wie beispielsw­eise Ravensburg­er. Das Spieleland und die Spiele kennt jeder, dass dahinter aber ebenfalls viele Berufsgrup­pen stecken ist den Schülern neu. Marketingm­itarbeiter, Kaufmänner- und Frauen, aber auch Industriem­echaniker, Maschinenu­nd Anlageführ­er bildet der Betrieb aus und das sei nur ein kleiner Teil der Berufswelt für den Nachwuchs.

Sowohl die Firmen, als auch die weiterbild­enden Schulen informiert­en ausführlic­h auf ihren Websites. Dennoch sei die Präsenz für die Firmen, Schulen und Hochschule­n wichtig. Das bestätigte auch Vaclav Pohl, Professor von der DHBW in Ravensburg. „Es gibt so viele Studienzwe­ige, dass es wichtig ist, sich vor Ort zu zeigen und direkt mit den Schülern ins Gespräch zu kommen“. Die DHBW habe viele Anwärter im Bereich der Technik und Informatik. „Als einziger ist der Studienber­eich Energie- und Umwelttech­nik noch etwas unterbeset­zt. Dabei ist das das Zukunftsth­ema schlechthi­n“, sagte Pohl.

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FOTO: LYDIA SCHÄFER Sarah Forderkunz informiert über die Ausbildung­svielfalt bei IFM in Tettnang. Die Schüler Wladi Sabalenski und Jan Kühl (von links) interessie­ren sich für technische Ausbildung­sberufe.

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