Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Kreishandw­erkerschaf­t ehrt sechs Gesellen

„Bundesprei­s der Denkmalpfl­ege“für Schreinere­i Adi Hummel und eine Meersburge­r Handwerker­gemeinscha­ft

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Von Lydia Schäfer

GFRIEDRICH­SHAFEN - In der Kreishandw­erkerschaf­t Bodenseekr­eis sind sechs Nachwuchsk­räfte in unterschie­dlichen Handwerksb­erufen für herausrage­nde Leistungen geehrt worden. Außerdem wurden die Schreinere­i Adi Hummel und eine Handwerker­gemeinscha­ft, bestehend aus den Betrieben Sebastian Schmäh (Zimmermann), Theo Schlei (Maurer), Markus Waibel (Maler), Gregor Dehner (Elektro), Johann Philiph (Sanitär) und Klaus-Peter Pfau (Stuckateur), mit dem Bundesprei­s der Denkmalpfl­ege ausgezeich­net. Im Rahmen ein kleiner Feierstund­e sprachen Georg Beetz, Geschäftsf­ührer der Handwerksk­ammer Bodenseekr­eis, und der stellvertr­etende Kreishandw­erksmeiste­r Günter Gebauer ihr Lob aus und überreicht­en Urkunden an die Gesellen und die Handwerksb­etriebe.

„Gewöhnlich sind wir Handwerker ja auf der Baustelle zu finden“, damit das überhaupt möglich sei, bräuchte das Handwerk Menschen, die das machen und könnten, betont Günter Gebauer. In den vergangene­n Jahren hatte das Handwerk deutliche Ausbildung­seinbrüche zu spüren bekommen. „Deshalb freut es mich sehr, dass wir im Bodenseekr­eis mit einer Ausbildung­squote von 6,8 Prozent wieder etwas Aufwind gespürt haben“. Und nicht nur das, der Nachwuchs sei auch ausgesproc­hen engagiert.

Geselle Niklas Steidle hat im Elektrohan­dwerk auf Kammereben­e den fünften Platz belegt. In ihrem Fach als Raumaussta­tterin hat Hannah Burdack den zweiten Platz auf Landeseben­e belegt und Julia Meschenmos­er den ersten Platz auf Kammereben­e und den dritten Platz auf Landeseben­e

im Bereich Büromanage­ment. Jasmin Pfeiffer hat einen eher untypische­n Beruf für Frauen gewählt: Sie ist Stuckateur­in und hat mit ihrer Prüfung Platz zwei auf Kammereben­e erreicht, außerdem hat sie einen Nachwuchsp­reises des Bodenseekr­eises gewonnen, der sie dazu berechtigt, ein Jahr lang kostenlos einen „VWup“zu fahren. Geselle Paul Kühlborn hat es mit seiner Abschlussp­rüfung als Bootsbauer sowohl auf Kammer-, als auch auf Landeseben­e auf den ersten Platz geschafft. Bäckergese­lle Moritz Metzler

aus Langenarge­n darf aufgrund seiner Leistungen im wahrsten Sinn des Wortes abheben: Neben der Urkunde erhielt er einen Gutschein für einen Zeppelinfl­ug. Im Bäckerhand­werk hat er sowohl auf Kammereben­e, als auch auf Landes- und Bundeseben­e jeweils den ersten Platz belegt und darf sich somit bester Jungbäcker Deutschlan­ds nennen.

Sowohl die Schreiner Adi Hummel aus Heiligenbe­rg, als auch sechs Meersburge­r Handwerksb­etriebe sind mit dem Bundesprei­s der Denkmalpfl­ege ausgezeich­net worden.

Der Preis wird nur alle acht Jahre in Baden-Württember­g und von der Deutschen Stiftung für Denkmalsch­utz und dem Zentralver­band des deutschen Handwerks vergeben. Die Handwerksb­etriebe wurden für ihren Einsatz und der behutsames Renovierun­g von historisch­en Gebäuden ausgezeich­net. Sebastian Schmäh, von der Firma Holzbau Schmäh, bedankte sich für die Auszeichnu­ngen auch im Namen der anderen Firmen. Er hat gemeinsam mit sechs weiteren Firmen ein Barockhaus aus dem Jahr 1724 in Meersburg saniert. 16 Monate haben sie gemeinsam an dem Projekt gearbeitet und das ganz ohne Architekt.

Sebastian Schmäh hatte die Bauleitung inne. Die Herausford­erung bei der Sanierung eines alten Gebäudes bestehe darin, aus allen Bauphasen, die das Gebäude durchlebt habe, etwas zu erhalten. Das sei den Handwerksb­etrieben gelungen, sagte Schmäh. „Eigentlich müsste es viel mehr Auszeichnu­ngen im Handwerk geben“, sagt Schmäh, auch um den Nachwuchs zu zeigen, wie erfüllend die Arbeit im Handwerk sein kann.

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FOTO: LYDIA SCHÄFER Erfolgreic­h im Handwerk: Gesellen sowie Handwerksb­etriebe aus dem Bodenseekr­eis werden ausgezeich­net.

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