Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Hahn verurteilt Kemmerich-Wahl

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FRIEDRICHS­HAFEN (sz) - Die Wahl von FDP-Landeschef Thomas Kemmerich mit CDU- und AfD-Stimmen zum Ministerpr­äsidenten von Thüringen am Mittwoch schlägt auch im Bodenseekr­eis hohe Wellen. In einer Pressemitt­eilung meldete sich am am selben Tag Leon Hahn, Mitglied des Landesvors­tands der SPD BadenWürtt­emberg und Mitglied des Kreisvorst­ands der SPD Bodenseekr­eis, zu Wort: „Die Wahl des FDPPolitik­ers Kemmerich zum Thüringen Ministerpr­äsidenten mit den Stimmen der Höcke-AfD stellt einen unsägliche­n und nicht zu rechtferti­gen Vorgang dar. FDP und CDU haben dieses Ergebnis unter Kooperatio­n mit Nazis entweder naiv in Kauf genommen oder sogar einkalkuli­ert“, schreibt Hahn. „Dass mit CDU und FDP ausgerechn­et die Parteien zu einer Zusammenar­beit mit der rechtsextr­emen

AfD bereit waren, die noch vor zwei

Wochen beim Gedenken an die Befreiung von Auschwitz Bundespräs­ident

Steinmeier stehend applaudier­ten, entbehrt je- dem Anstand“, schreibt der SPDPolitik­er weiter. Die Worte Steinmeier­s, „das Böse ist noch immer vorhanden“und „ich wünschte, sagen zu können, wir Deutschen haben für immer aus unserer Geschichte gelernt“, hätten damit „eine neue, traurige Relevanz erhalten“.

Hahns Forderung an CDU und FDP, insbesonde­re im Bodenseekr­eis: „Eine unmissvers­tändliche und scharfe Distanzier­ung von ihren Parteifreu­nden in Thüringen sowie von einer Zusammenar­beit mit der AfD. Bislang haben wir uns gemeinsam der rechten Speerspitz­e und AfD-Frontfrau Alice Weidel auch unter Drohungen und Beleidigun­gen mit großem persönlich­en Einsatz entgegenge­stellt. Ich erkenne nicht, wie das auf Grundlage dieser Ereignisse noch gemeinsam gelingen kann, wenn eine Kooperatio­n mit der AfD plötzlich zur realen Option wird, nur weil sich eine machtpolit­ische Gelegenhei­t bietet.“

Die SPD, so Hahn weiter, werde „niemals tolerieren, dass Nazis und Rassisten Teil einer politische­n Machtübern­ahme in demokratis­chen Parlamente­n werden. Dies erwarten wir auch von CDU und FDP.“Alles andere sei „ein Hohn für alle Opfer rechten Terrors heute und in der deutschen Vergangenh­eit.“

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FOTO: DP Leon Hahn

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