Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Turbulenter Start für Ben Zwiehoff im neuen Trikot
RAVENSBURG (sz) - Beim Mountainbike-Etappenrennen auf Lanzarote ist für den Centurion-Vaude-Fahrer Ben Zwiehoff einiges schiefgegangen. Am Ende war der Essener Radprofi aber doch einigermaßen zufrieden. Er wurde noch Sechster.
Erst vor wenigen Wochen war Zwiehoff zum Mountainbike-Team aus Meckenbeuren und Ravensburg gewechselt. Der 25-Jährige soll vor allem im Crosscountry auf Medaillenjagd gehen – da hofft Zwiehoff auf die Qualifikation für die Olympischen Spiele in Tokio. Dass er auch ein starker Etappenrennfahrer ist, stellte Zwiehoff schon mehrfach unter Beweis. So auch auf Lanzarote.
Nach solidem Start auf der ersten Etappe, bei der Zwiehoff nach 42 Kilometern Sechster wurde, begann die 60 Kilometer lange zweite Etappe schmerzhaft. Nach wenigen Kilometern gab es einen Massensturz. Mit stark blutendem Knie und einem ordentlichen Rückstand musste Zwiehoff eine Aufholjagd starten und viele Angriffe seiner Konkurrenten parieren. Er schafft es sogar in die Spitzengruppe und kämpfte um den Tagessieg – 1000 Meter vor dem Ziel riss ihm allerdings die Kette und er handelte sich noch einen Rückstand von vier Minuten ein. „Wenn man sich so zurückkämpft, will man dafür am Ende auch belohnt werden“, sagte Zwiehoff. „So war es schon sehr bitter für mich.“
Beim Bergzeitfahren am dritten Tag sorgte Zwiehoff für seinen persönlichen Glücksmoment und das erste Podium für Centurion Vaude im neuen Jahr. Mit 50:14 Minuten stellte Zwiehoff eine vorläufige Bestzeit auf, die nur vom späteren Gesamtsieger Luca Braidot um vier Sekunden geschlagen wurde. Auf der letzten Etappe, mit 82 Kilometern die längste und härteste, sah es zwischendurch so aus, als könne Zwiehoff durch hohes Tempo am Berg Zeit auf die Top 5 gutmachen. Auf den flachen letzten 30 Kilometern schafften die Konkurrenten aber den Anschluss an die Spitzengruppe, sodass sich am Gesamtklassement nichts mehr änderte und Zwiehoff Sechster blieb.