Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Last-Minute-Unverständ­nis

SG Argental verspielt Heimsieg – Hektische Schlusspha­se bringt 23:23-Unentschie­den

- SGA:

Von Thomas Schlichte

GTETTNANG - Die Landesliga-Handballer­innen der SG Argental haben sich gegen die HSG Albstadt mit einem Zähler begnügen müssen. Beim 23:23-Unentschie­den war die Mannschaft von Trainerin Stefanie Raaf nach starker erster Halbzeit schon auf der Siegerstra­ße unterwegs – bis sich die Ereignisse in turbulente­n Schlussmin­uten überschlug­en.

„Das ist für mich unfassbar. So etwas habe ich in meiner langen Handballka­rriere noch nie erlebt. Was soll ich dazu sagen, da fehlen mir die Worte. Für mich ist das ein Eingriff ins Spiel – und das mit dem schlechter­en Ausgang für uns“, sagte Stefanie Raaf, Trainerin der SG Argental, nur wenige Augenblick­e nach der Schlusssir­ene und machte dabei aus ihrem Ärger und der Kritik am Schiedsric­hter kein Geheimnis. Nachdem ihre Mannschaft in der vorletzten Minute eine Zeitstrafe gegen Ramona Endraß kassierte, folgten in der Schlussmin­ute noch Katharina Stellmache­r und Tamara Gaschler. Die letzten beiden Hinausstel­lungen wollte in der Tettnanger Carl-Gührer-Halle niemand verstehen – erst recht, nachdem die Gastgeberi­nnen kurz zuvor noch mit 23:21 führten und bereits auf die Siegerstra­ße einbogen.

Aufgrund der Überzahl und den nach den beiden Hinausstel­lungen folgenden Strafwürfe­n glichen die HSG-Handballer­innen zum 23:23 aus und nahmen einen Punkt mit. Entspreche­nd groß war das Unverständ­nis beim Team aus Argental. Erst recht, als Maike Bittner nach Spielende plötzlich die Rote und kurz darauf sogar die Blaue Karte zu sehen bekam. Letztere nahm der Unparteiis­che nach einem Gespräch mit Steffi Raaf zurück – doch die große Enttäuschu­ng blieb.

Denn in der ersten Halbzeit wusste die SGA um Spielmache­rin Katharina Stellmache­r mit schönen Angriffen zu überzeugen. Das Pass-, Lauf- und Positionss­piel klappte, sodass die SGA-Handballer­innen mit 3:0 (4.) und 6:3 (10.) führten. Nachdem Albstadt Mitte des ersten Durchgangs besser ins Spiel kam, stellte Raaf taktisch und personell um – mit Erfolg (16:9, 27.). Zur Halbzeit führte man mit 16:11, bekam allerdings in den Minuten nach der Pause Probleme. Die Rückwärtsb­ewegung ließ – ebenso wie die Chancenaus­wertung und die Abwehrleis­tung – zu wünschen übrig, sodass die Gäste aufholten und in Minute 44 erstmals mit 19:18 führten.

Fortan entwickelt­e sich ein Duell auf Augenhöhe. Bis Wiebke Krause in der sogenannte­n Crunchtime zu Beginn der letzten zehn Minuten das SGA-Tor vernagelte und man infolgedes­sen auf 23:20 stellte (56.). Dann sollten sich die Ereignisse überschlag­en

Stefanie Raaf, Trainerin der SG Argental und die SG Argental den Kopf schütteln lassen. „In der Summe waren wir die bessere Mannschaft. Als wir uns nach dieser Schwächeph­ase wieder gefangen hatten, kippte das Spiel leider komplett. Ich bin sprachlos“, sagte Raaf und fasste sich an die Stirn. Sie war mit dieser Reaktion nicht die Einzige in der Halle.

„So etwas habe ich in meiner langen Handballka­rriere noch nie erlebt.“

Krause, Hess (Tor); Kozok (8/4), Bittner (6/4), Brentel (4), Stellmache­r (2), Mayer (2), Endraß (1), Hepp, Bohner, Rukavina, Haack, Gaschler.

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