Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Mobilitäts-Flatrate und „Power to Gas“
Friedrichshafener SPD informiert sich in Augsburg über neue Entwicklungen in der Technik
FRIEDRICHSHAFEN (sz) - Augsburg war das Ziel einiger Friedrichshafener Sozialdemokraten, die sich bei den Stadtwerken Augsburg (SWA) über deren Innovationen im Bereich Mobilität und Haustechnik informierten.
Michael Neßler, Leiter des Kundenmanagements der Augsburger Verkehrsgesellschaft, gab Einblicke in die neuesten Angebote des Stadtverkehrs. Die SWA betreiben laut einer Pressemitteilung der SPD nicht nur Busse und Straßenbahnen, sondern auch eine umfangreiche Carsharing-Flotte und ein Fahrrad-Leihangebot. Die Busse fahren mit BioErdgas, die Straßenbahnen mit ÖkoStrom und seit wenigen Monaten sind mit einer Abo-Flatrate alle Mobilitätsangebote der SWA zu haben. Für SPD-Gemeinderat Werner Nuber war die Flatrate etwas, das auch für Friedrichshafen in der Zukunft interessant werden könnte. Im Frühjahr wird eine App zur Verfügung stehen, die über alle Mobilitätsangebote in Echtzeit informiert. In der Entwicklung ist ein Smartphone gestütztes Bezahlsystem, das stets den besten Preis für die Kunden ermittelt und abrechnet. Wie die SPD schreibt, ist der Fraktionsvorsitzende Wolfgang Sigg der Meinung, dies könnte ein echter Renner werden. Zweites Ziel der von Bernd Caesar organisierten Exkursion war eine etwa 50 Jahre alte Wohnanlage mit 70 Wohnungen, die nach einer Modernisierung eine innovative Energieversorgung im Heizungskeller erhalten hat. Die Miete in der Wohnanlage liegt bei 6,80 Euro pro Quadratmeter.
Projektleiter Karl-Heinz Viets führte die Häfler durch die erste Anlage dieser Art in Deutschland. In einer „Power to Gas“-Anlage wird Strom von den Photovoltaikmodulen auf dem Dach der Wohnanlage in Methan umgewandelt. Alle Energieverluste des Prozesses werden zur Warmwasser-Aufbereitung genutzt und das Gas gespeichert, um nach Bedarf zur Heizung und Stromerzeugung bereitzustehen. Die Mieter müssen für ihre Strom- und Wärmeversorgung mit der neuen Technik nicht draufzahlen und nur noch 30 Prozent der bisher üblichen Menge CO2 wird ausgestoßen.