Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Wie einst Amelie Kober
BLUE MOUNTAIN (dpa) - Ramona Hofmeister wusste nicht, wohin mit ihren Gefühlen. „Oh mein Gott“, rief die beste deutsche Snowboarderin, nachdem sie in Kanada auch endgültig die Beste der Welt geworden war. Mit zwei Erfolgen in Blue Mountain binnen 24 Stunden krönte sich die Athletin aus Bischofswiesen in Oberbayern am Wochenende vorzeitig zur Weltcup-Gesamtsiegerin. Sie ist erst die zweite Deutsche, die eine große Kristallkugel gewinnt. „Da geht ein echter Lebenstraum in Erfüllung“, sagte die 23-Jährige.
Sechs Siege holte Hofmeister heuer bislang, so viele wie noch keine Deutsche vor ihr in einem Winter. In Kanada freute sie sich überschwänglich über die beiden Tagessiege im Parallel-Riesenslalom – und schien dabei gar nicht an die Gesamtwertung zu denken. „Das konnte ich nicht glauben. Ich habe Paul noch dreimal gefragt, ob er sich auch sicher ist.“Paul Marks ist der Cheftrainer und Mitverantwortliche für die beeindruckenden Vorstellungen der deutschen AlpinBoarder. Neben Hofmeister raste Weltmeisterin Selina Jörg in Blue Mountain auf die Plätze zwei und drei, Stefan Baumeister wurde am Sonntag Zweiter. „Was für ein Tag!“, schrieb der Coach bei Instagram. „Ich bin stolz und glücklich.“
Hofmeister ist nach Amelie Kober 2009 die zweite deutsche Gesamtsiegerin im Weltcup. Schon am Samstag sicherte sie sich zudem den Sieg in der Parallel-Riesenslalom-Disziplinwertung. Dabei hatte sie keine perfekte Vorbereitung im Sommer. Nach einer Schulteroperation verzögerte sich der Trainingsstart. Lange her.