Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Sechs Beschuldigte in Augsburger Fall wieder frei
KARLSRUHE (AFP) - Mehr als drei Monate nach der tödlichen Attacke auf einen 49-Jährigen in Augsburg kommen sechs Tatverdächtige wieder auf freien Fuß. Die Staatsanwaltschaft Augsburg reagierte mit den Haftentlassungen am Mittwoch auf die erfolgreiche Verfassungsbeschwerde eines der Beschuldigten gegen seine Untersuchungshaft. Das Bundesverfassungsgericht hatte entschieden, dass der 17-Jährige in seinem Grundrecht auf Freiheit der Person verletzt worden sei. Der mutmaßliche Haupttäter sitzt weiter in Untersuchungshaft.
Ein 49-Jähriger, der Feuerwehrmann war, wurde Anfang Dezember nach einem Weihnachtsmarktbesuch mit seiner Frau und einem befreundeten Paar erschlagen. Auch der Mann des anderen Paars erlitt schwere Verletzungen. Unter Verdacht geriet eine Gruppe von sieben Jugendlichen.
Gegen den 17-Jährigen, der nun erfolgreich in Karlsruhe Verfassungsbeschwerde einlegte, sowie fünf weitere Beschuldigte wird wegen des Verdachts der Beihilfe zum Totschlag und der gefährlichen Körperverletzung ermittelt. Dem Hauptverdächtigen wird Totschlag zur Last gelegt.
Nachdem das Amtsgericht zunächst Haftbefehle gegen alle sieben Verdächtigen erlassen hatte, hob das Landgericht diese kurz vor Weihnachten gegen sechs Jugendliche wieder auf. Wenige Tage später ordnete aber das Oberlandesgericht in München erneut Untersuchungshaft an, weil es bei allen sechs Beschuldigten einen dringenden Tatverdacht sah. Dagegen richtete sich die Verfassungsbeschwerde.