Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Ein Hoch auf Salo und Penny
Von Brigitte Geiselhart
Maximal einmal pro Woche einkaufen zu gehen – das muss in diesen schweren Corona-Zeiten genügen. Darüber herrscht in unserem Zweipersonenhaushalt absolute Einigkeit. Brot wird selbst gebacken, das tiefgefrorene Gemüse aus dem eigenen Garten endlich aufgebraucht. Weitgehende Selbstversorgung, das war der Plan. Doch leider haben mein Mann und ich die Rechnung ohne unsere beiden Mitbewohner gemacht. Salome und Penelope gehören seit vielen Jahren zu unserer Familie und sind eigentlich recht umgängliche und pflegeleichte Zeitgenossen. Den Sommer verbringen sie Tag und Nacht im Freien und die kalte Jahreszeit verschlafen sie komplett im kühlen Keller. Weil es aber letzte Woche draußen so warm war, haben unsere griechischen Landschildkröten früher als gewohnt ihren Winterschlaf für beendet erklärt. Und damit ist es aus mit der Ruhe – nicht nur für Salo und Penny. Das Terrarium im ehemaligen Kinderzimmer unserer Tochter will vorbereitet, beheizt und mit für Schildkröten wohltuendem UVLicht bestrahlt werden. Vor allem aber haben die Beiden in puncto Essen einiges nachzuholen. Reichlich frisches Grün in Form von Kopf-, Eisbergoder Feldsalat schmeckt ihnen erfahrungsgemäß jetzt am besten. Zumindest Salat muss also jetzt doch öfters eingekauft werden. Schön, dass es den Häfler Wochenmarkt gibt. Und da unsere Schildis nur die dunkelgrünen äußeren Blätter mögen, bleibt für meinen Mann und mich auch noch etwas Salat übrig. Dank Salo und Penny werden wir also mit zusätzlichen Vitaminen versorgt. Gut, dass die Beiden aufgewacht sind.