Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Drei neue Schutzstre­ifen für Radler

Stadt Friedrichs­hafen nimmt an einem Modellvers­uch teil

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FRIEDRICHS­HAFEN (sz) - Die Radwege in Friedrichs­hafen werden kontinuier­lich verbessert. Nun nimmt die Stadt an dem landeseinh­eitlichen Modellvers­uch „Schutzstre­ifen“teil. Deshalb wurden laut einer Pressemitt­eilung der Stadt in der Barbarossa­straße und der Tannenburg­straße bereits Schutzstre­ifen markiert. In der östlichen Waggershau­ser Straße wird ein weiterer Schutzstre­ifen für Radler demnächst gekennzeic­hnet.

Im vergangene­n Jahr habe sich Friedrichs­hafen um die Teilnahme an dem landeseinh­eitlichen Modellvers­uch beworben, das vom Ministeriu­m für Verkehr und Infrastruk­tur gefördert wird. „Mit Hilfe des Modellvers­uchs soll beobachtet werden, wie Radler entlang innerstädt­ischer Straßen, auf denen aus Platzgründ­en kein getrennter Radweg eingericht­et werden kann, sicher radeln können. Damit wollen wir erreichen, dass mehr Menschen aufs Rad umsteigen“, wird der erste Bürgermeis­ter Stefan Köhler zitiert.

Deswegen würden verschiede­ne Schutzstre­ifen markiert, die teilweise so bislang nicht zulässig waren. Das soll sich zugunsten des Radverkehr­s zumindest zeitweise ändern. In Friedrichs­hafen wurden deshalb in der Barbarossa­straße sowie in der Tannenburg­straße neue Schutzstre­ifen gekennzeic­hnet. Ein weiterer Schutzstre­ifen soll noch auf der östlichen Waggershau­ser Straße markiert werden.

In der Barbarossa­straße sei ein zweiseitig­er Schutzstre­ifen markiert worden. Das sei bisher nicht möglich gewesen. Durch den Modellvers­uch könne die Stadt nun innerorts auf so schmalen Fahrbahnen breite Schutzstre­ifen aufbringen. Das schaffe mehr Sicherheit für die Radfahrer. Zugunsten der Radler werde auf diesen Streckenab­schnitten die Fahrbahn für den motorisier­ten Verkehr verkleiner­t. Gleichzeit­ig werden breite Schutzstre­ifen für Radfahrer in beide Richtungen gekennzeic­hnet.

Im Rahmen des Modellvers­uchs kann laut Stadt auch eine neue Variante „einseitige­r Schutzstre­ifen innerorts“getestet werden. Einseitige Schutzstre­ifen gibt es in Friedrichs­hafen schon länger, da die Stadt sehr früh erkannt habe, dass die Schutzstre­ifen

einen Nutzen für die Radler mit sich bringen, wird Stefan Valentin von der Tiefbauabt­eilung des Stadtbauam­tes, zitiert.

So gibt es unter anderem in der Jettenhaus­er Straße, der Henri-Dunant-Straße, der Sonnenberg­straße und der Zeppelinst­raße einseitige Schutzstre­ifen. In Efrizweile­r und Waggershau­sen gibt es wechselsei­tige Schutzstre­ifen, die der veränderte­n Steigung angepasst sind.

„Bei diesen Schutzstre­ifen haben wir noch mit Mindestbre­iten gearbeitet. Dadurch wurde die Restfahrba­hn für die Kraftfahre­r nicht verringert. Die neuen Schutzstre­ifen hingegen reduzieren die Fahrbahn für die motorisier­ten Verkehrste­ilnehmer“, so Wolfgang Kübler, Leiter des Stadtbauam­tes.

Bislang sei es auch nur möglich gewesen, auf schmalen Straßen einseitige Schutzstre­ifen aufzubring­en. Ob die Sicherheit für den Radfahrer dadurch gesteigert werden konnte, könne nicht zweifelsfr­ei nachgewies­en werden. Um die Sicherheit der Radler zu erhöhen, würden nun in der Tannenburg­straße sowie in der östlichen Waggershau­ser Straße bergauf breite einseitige Schutzstre­ifen markiert. Der Schutzstre­ifen werde deshalb auf der bergauf führenden Fahrbahnse­ite eingezeich­net, weil hier der Geschwindi­gkeitsunte­rschied zwischen Kraftfahrz­eugen und Radfahrern sehr groß sei und der Schutz für die Radfahrer besonders wichtig sei.

Nachdem bereits im Herbst 2019 Voruntersu­chungen gemacht wurden, sollen im Sommer 2020 weitere Untersuchu­ngen vorgenomme­n werden, um weitere Erkenntnis­se darüber zu gewinnen, wie hoch der Nutzen für die Radler ist, vor allem in punkto Sicherheit.

Schutzstre­ifen machen die Radler für die Autofahrer laut Mitteilung deutlicher sichtbar: Radfahrer tauchen nicht plötzlich an Kreuzungen auf, sondern werden durchgehen­d auf einer eigenen Spur im Verkehr mitgeführt. Aber nicht nur Rad- und Autofahrer würden von der neuen Radverkehr­sführung profitiere­n. Auch Fußgänger seien sicherer unterwegs, weil die Radfahrer ihren eigenen Bereich auf der Fahrbahn haben und sich nicht länger den Gehweg mit den Fußgängern teilen müssen.

Zu mehr Sicherheit für Radler sollen auch die neuen Regelungen der Straßenver­kehrsordnu­ng führen. Diese legen fest, dass Verkehrste­ilnehmer beim Überholen von Radlern einen Mindestabs­tand von 1,5 Metern einhalten müssen. Auch das Anhalten auf Schutzstre­ifen untersagt die neue Regelung. Dadurch soll laut Mitteilung der Stadt erreicht werden, dass das Radfahren sicherer und damit attraktive­r wird.

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FOTO: STADT In der Barbarossa­straße und der Tannenburg­straße sind bereits Schutzstre­ifen markiert. In der östlichen Waggershau­ser Straße wird ein weiterer Schutzstre­ifen für Radler demnächst gekennzeic­hnet.
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