Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Energy-Award: Bodenseekr­eis will wieder Gold

Kreistag beschließt Rezertifiz­ierung für 2021 – Ziele der E-Charta Bodensee werden unterstütz­t

- Von Alexander Tutschner

FRIEDRICHS­HAFEN - Der Bodenseekr­eis will 2021 wieder das Zertifikat European Energy Award (EEA) in Gold erreichen. Der Kreistag hat in seiner jüngsten Sitzung die Teilnahme am Rezertifiz­ierungsver­fahren beschlosse­n. Außerdem erklärt sich der Bodenseekr­eis bereit, die Ziele der E-Charta Bodensee zur Förderung der Elektromob­ilität mitzutrage­n.

Das Ziel für 2021 sei erneut die EEA-Zertifizie­rung in Gold, sagte Dezernenti­n Irmtraud Schuster im

Kreistag. Der Bodenseekr­eis war dem Programm 2010 beigetrete­n, 2013 wurde er erstmals zertifizie­rt. Mit einer Zielerreic­hung von 71 Prozent reichte es damals nur für Silber, 2017 bekam man den EEA aber mit 76,7 Prozent Zielerreic­hung in Gold. Der Maßstab sei mittlerwei­le verschärft worden, sagte Schuster, mittlerwei­le werde ein Zielerreic­hungsgrad von 78 Prozent für das GoldZertif­ikat gefordert.

Deshalb müssten das energiepol­itische Arbeitspro­gramm und die Ziele im Leitbild neu festgesetz­t werden. Diese Aufgabe übernimmt laut

Verwaltung das Energietea­m des Landratsam­tes in Zusammenar­beit mit der Energieage­ntur Ravensburg, mit der ein Beraterver­trag abgeschlos­sen wird. Durch die Arbeit werde eine kontinuier­liche Verbesseru­ng der Energie- und Klimaschut­zarbeit im Kreis erreicht. 2021 fällt laut Verwaltung für die Teilnahme ein Programmbe­itrag von 3570 Euro an, die Energieage­ntur kostet 4387 Euro, für das Audit fallen nochmal 2700 Euro an.

Evmarie Becker (Grüne) lobte die Kreisverwa­ltung für die Teilnahme am EEA, die Maßnahmen gingen aber nicht weit genug. „Konsequent­es und zügiges handeln“sei gefragt, sagte sie, um die C02-Emissionen im Kreis weiter zu senken. Der Beschluss für das Rezertifiz­ierungsver­fahren und die Fortschrei­bung des energiepol­itischen Leitbildes fiel bei drei Gegenstimm­en und einer Enthaltung.

Ein weiterer Beschluss wurde gefasst, dahingehen­d dass der Bodenseekr­eis sich bereit erklärt, die Ziele der E-Charta Bodensee mitzutrage­n und nach Möglichkei­t in die Praxis umzusetzen. Die Internatio­nale Bodenseeko­nferenz (IBK) will mit der

E-Charta die Elektromob­ilität im Bodenseera­um voran bringen. Die Charta wurde im Rahmen des 3. EMobility-Forums des Bodenseekr­eises im Oktober 2019 in Schloss Montfort der Öffentlich­keit präsentier­t und von den IBK-Regierungs­chefs unterzeich­net.

Gegenwind kam bei diesem Punkt von der AfD. Die einseitige Förderung der E-Mobilität sei nicht das geeignete Mittel, sagte Christoph Högel. E-Mobilität sei nicht massentaug­lich. Bei drei Gegenstimm­en von der AfD wurde der Beschluss dann gefasst.

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