Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Energy-Award: Bodenseekreis will wieder Gold
Kreistag beschließt Rezertifizierung für 2021 – Ziele der E-Charta Bodensee werden unterstützt
FRIEDRICHSHAFEN - Der Bodenseekreis will 2021 wieder das Zertifikat European Energy Award (EEA) in Gold erreichen. Der Kreistag hat in seiner jüngsten Sitzung die Teilnahme am Rezertifizierungsverfahren beschlossen. Außerdem erklärt sich der Bodenseekreis bereit, die Ziele der E-Charta Bodensee zur Förderung der Elektromobilität mitzutragen.
Das Ziel für 2021 sei erneut die EEA-Zertifizierung in Gold, sagte Dezernentin Irmtraud Schuster im
Kreistag. Der Bodenseekreis war dem Programm 2010 beigetreten, 2013 wurde er erstmals zertifiziert. Mit einer Zielerreichung von 71 Prozent reichte es damals nur für Silber, 2017 bekam man den EEA aber mit 76,7 Prozent Zielerreichung in Gold. Der Maßstab sei mittlerweile verschärft worden, sagte Schuster, mittlerweile werde ein Zielerreichungsgrad von 78 Prozent für das GoldZertifikat gefordert.
Deshalb müssten das energiepolitische Arbeitsprogramm und die Ziele im Leitbild neu festgesetzt werden. Diese Aufgabe übernimmt laut
Verwaltung das Energieteam des Landratsamtes in Zusammenarbeit mit der Energieagentur Ravensburg, mit der ein Beratervertrag abgeschlossen wird. Durch die Arbeit werde eine kontinuierliche Verbesserung der Energie- und Klimaschutzarbeit im Kreis erreicht. 2021 fällt laut Verwaltung für die Teilnahme ein Programmbeitrag von 3570 Euro an, die Energieagentur kostet 4387 Euro, für das Audit fallen nochmal 2700 Euro an.
Evmarie Becker (Grüne) lobte die Kreisverwaltung für die Teilnahme am EEA, die Maßnahmen gingen aber nicht weit genug. „Konsequentes und zügiges handeln“sei gefragt, sagte sie, um die C02-Emissionen im Kreis weiter zu senken. Der Beschluss für das Rezertifizierungsverfahren und die Fortschreibung des energiepolitischen Leitbildes fiel bei drei Gegenstimmen und einer Enthaltung.
Ein weiterer Beschluss wurde gefasst, dahingehend dass der Bodenseekreis sich bereit erklärt, die Ziele der E-Charta Bodensee mitzutragen und nach Möglichkeit in die Praxis umzusetzen. Die Internationale Bodenseekonferenz (IBK) will mit der
E-Charta die Elektromobilität im Bodenseeraum voran bringen. Die Charta wurde im Rahmen des 3. EMobility-Forums des Bodenseekreises im Oktober 2019 in Schloss Montfort der Öffentlichkeit präsentiert und von den IBK-Regierungschefs unterzeichnet.
Gegenwind kam bei diesem Punkt von der AfD. Die einseitige Förderung der E-Mobilität sei nicht das geeignete Mittel, sagte Christoph Högel. E-Mobilität sei nicht massentauglich. Bei drei Gegenstimmen von der AfD wurde der Beschluss dann gefasst.