Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Vier Meistertitel für die MTG Wangen
Handballer schließen die Corona-Saison 2019/20 erfolgreich ab
Von Oliver Weishaupt
WANGEN - Die Handballabteilung der MTG Wangen ist in ihrer Sportart das Aushängeschild der Region. Die erste Männermannschaft verpasste zwar nach einer äußerst holprigen Spielzeit die Qualifikation für die eingleisige Württembergliga, alle anderen Damen- und Herrenteams – und auch die männliche A-Jugend – schlossen die aufgrund der CoronaPandemie vorzeitig zu Ende gegangene Saison 2019/20 hingegen sehr erfolgreich ab.
Über vier Meister- und einen Vizemeistertitel durften sich die Vereinsverantwortlichen, die Spielerinnen und Spieler sowie die Anhänger freuen – wenn auch die Feierlichkeiten aufgrund der bestehenden Kontaktbeschränkungen und Abstandsregeln auf unbestimmte Zeit verschoben werden mussten. Entsprechend zwiespältig fiel die Stellungnahme von Abteilungsleiter Matthias Vetter aus: „Wir haben dieses Jahr Großartiges geschafft. Leider liegt nach dem Ende der Saison ein gewisser Schatten auf allem. Dennoch sind wir unheimlich stolz auf unsere Leistungen.“
Historisches gelang aus Sicht des Vereins der von Horst Kunkel und Jonas Reuhs trainierten zweiten Herrenmannschaft. Diese schaffte mit nur vier Verlustpunkten in 17 Spielen als Meister der Bezirksliga Bodensee-Donau den Durchmarsch aus der Bezirksklasse und darf in der kommenden Spielzeit erstmals in der Landesliga antreten – und damit nur noch eine Spielklasse niedriger als Team eins. Für Kapitän Denis Akok war die Geschlossenheit die Basis des Erfolgs: „Jeder hat dem anderen vertraut und wir haben immer gekämpft bis zum Schluss“, wird Akok auf der MTG-Facebookseite zitiert.
Fast schon gewohnt erfolgreich agierte die mit ehemaligen OberligaSpielern gespickte dritte Herrenmannschaft, die in der Kreisliga A Bodensee nach elf Siegen aus elf Spielen erneut Platz eins belegte. Anders als in den beiden Jahren zuvor, will das Team nun von seinem Aufstiegsrecht Gebrauch machen und künftig in der Bezirksklasse Bodensee-Donau mitmischen.
Die erste Frauenmannschaft um Trainer Zsolt Balogh belegte in der Landesliga-Staffel 3 nach zwölf Siegen und einem Unentschieden aus 16 Spielen Platz zwei hinter der verlustpunktfreien HSG Böblingen/Sindelfingen und schaffte somit die Qualifikation für die neu eingeführte Verbandsliga.
Die zweite Frauenmannschaft setzte sich in der Bezirksklasse Bodensee-Donau knapp gegen den SV Tannau durch und durfte – wie am Ende auch der SVT – den Aufstieg in die Bezirksliga bejubeln. Die einzige Niederlage (24:26) kassierte das Team von Trainer Andreas Weidmann dabei nach knapper Halbzeitführung
gegen den schärfsten Titelkonkurrenten. Das Rückspiel in der Wangener Argensporthalle war mit 28:18 aber eine klare Sache für die MTG-Damen.
Besonders ärgerlich war der Saisonabbruch für die männlichen AJunioren und ihr Trainergespann Stefan Rosenwirth/Daniel Köhler: Das vorentscheidende Spiel gegen die bis dahin punktgleiche JANO Filder hatte der Wangener Nachwuchs in der heimischen Argensporthalle nach einem 27:31-Rückstand dank eines fulminanten Endspurts und insgesamt 14 Toren von Tim Geyer mit 32:31 gewonnen. Für den Staffelsieg in der Württemberg-Oberligastaffel 2 und das damit verbundene Ticket für das Finale um die Württembergische Meisterschaft gegen den Nachwuchs des Zweitligisten SG BBM Bietigheim hätte am letzten Spieltag beim Tabellenvorletzten HSG Fridingen/Mühlheim bereits ein Unentschieden gereicht. Doch aus dem greifbar nahen krönenden Abschluss wurde aus den bekannten Gründen nichts.