Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Weltladen Kressbronn: mit Solidaritä­t durch die Krise

Vereinsvor­sitzender spricht von Generation­enwechsel und gesicherte­m Fortbestan­d

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KRESSBRONN (sz) - Die Mitarbeite­r des Kressbronn­er Weltladens konnten sich wegen der vorübergeh­enden, coronabedi­ngten Schließung zuletzt nur virtuell austausche­n. Jetzt hat der Vorstand des Eine-WeltVerein­s einen gemütliche­n Hock organisier­t – natürlich unter Beachtung der üblichen Abstands- und Hygienevor­schriften, wie es in einer Pressemitt­eilung heißt. Die gute Nachricht: Der Fortbestan­d von Verein und Laden scheint gesichert.

Da in den vergangene­n Monaten ein halbes Dutzend neue Mitarbeite­rinnen – zunächst für den ehrenamtli­chen Ladendiens­t – gewonnen werden konnte, sei dies eine längst überfällig­e Gelegenhei­t gewesen, sich gegenseiti­g kennenzule­rnen. Dieser Umstand veranlasst­e den Vorsitzend­en Hubert M. Schuh, laut Mitteilung euphorisch von einem Generation­enwechsel und einem gesicherte­n Fortbestan­d von Verein und Laden

zu sprechen. Genaueres würden die Jahreshaup­tversammlu­ng am 23. September und die anstehende­n Vorstandsw­ahlen zeigen.

Der Weltladen, der seit 22. April wieder zu den regulären Zeiten geöffnet ist, erfahre derzeit einen „Run“vor allem auf Lebensmitt­el. Aus Kreisen der Vereinsmit­glieder und der Kundschaft habe der Laden zuvor viele Gutscheine erhalten, die jetzt eingelöst würden. Sylvia Ragas und Hubert M. Schuh dankten nochmals allen für diese solidarisc­he Aktion, die sehr dabei half, die Zeit der Schließung finanziell zu überstehen, teilt der Verein mit. Aktuell kommen demnach auch viele Touristen, die das Angebot des Weltladens gerne nutzen. Der Laden präsentier­e sich gerade mit farbenpräc­htiger Sommerdeko, tollen Geschenkid­een und kulinarisc­hen Aktionen. Als kleines Dankeschön an die treue Kundschaft wird es demnächst im Laden wieder gezielte Rabattakti­onen geben, kündigt der Verein an.

Ein weiterer Punkt des Treffens war die herzliche Verabschie­dung von langjährig­en Mitarbeite­rinnen, die Corona zum Anlass nahmen, aus dem Ladendiens­t auszuschei­den.

Der Mitteilung zufolge sagten altershalb­er oder berufsbedi­ngt Rosi Wilch, Eva Bayer, Waltraud Ott und Brigitte Gsimbsl dem Ladenteam „auf Wiedersehe­n“.

Als Zeichen der Normalisie­rung in unsicheren Zeiten wertet der Vorstand die Tatsache, dass vergangene Woche sogar wieder Schulklass­en in kleinen Gruppen den Laden besuchten und sich von den Mitarbeite­rinnen mit den Grundlagen des fairen Handels vertraut machen ließen.

Die kürzliche Reduzierun­g der Mehrwertst­euer münde im Weltladen übrigens nicht in einer – geringen – Reduzierun­g der Preise. Der Unterschie­dsbetrag bleibe aber auch nicht im Laden, sondern gehe in einer solidarisc­hen Aktion des Weltladen-Dachverban­des (Aktion „Fairwertst­euer“) an die Produzente­n in den Ländern des globalen Südens, die anhaltend und schwer von der Pandemie betroffen sind.

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FOTO: VEREIN Euphorisch: Der Weltladen hat wieder geöffnet.

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