Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Und wieder lockt der Everest
Zur Herbstsaison lässt Nepal nach der coronabedingten Unterbrechung wieder Touren im Himalaja zu
KATHMANDU (dpa) - Bergsteiger können im Herbst wieder den Mount Everst und andere Berge im Himalaja besteigen. Das teilte das Tourismusministerium in Nepal jetzt mit. Im Frühling hatte das Ministerium den höchsten Berg der Welt und die anderen Gipfel coronabedingt gesperrt. Nun können Abenteuerlustige wieder Bewilligungen für die Herbstsaison beantragen.
Um den Everest und andere hohe Berge zu besteigen, muss man jeweils eine Gebühr bezahlen. In der Hauptsaison im Frühling mit den besten Wetterbedingungen kostet sie für den Everest 11 000 Dollar (9400 Euro) und in der Herbstsaison 5500 Dollar (4700 Euro). Die Herbstsaison dauert gewöhnlich vom späten September bis zum frühen Dezember.
Internationale Flüge nach Nepal soll es ab dem 17. August wieder geben, hieß es von den nepalesischen Behörden. Ob Ausländer zunächst in Quarantäne müssen und einen negativen Corona-Test vorlegen sollen, wollten die Behörden später mitteilen.
Das Geld der Alpinisten aus dem Ausland ist wichtig für Nepal, eines der ärmsten Länder der Welt. Ein durchschnittlicher Aufstieg kostet laut dem amerikanischen Bergsteiger und Blogger Alan Arnette rund 40 000 Euro, so viel wie ein guter Neuwagen. Kletterer mit hohem Budget geben auch das Doppelte oder Dreifache aus. Im Preis enthalten sind neben der Klettergenehmigung die Kosten für Ausrüstung, Zelte, Inlandsflüge, Essen, Sauerstoffflaschen und ein ganzes Team einheimischer Helfer. Diese befestigen Seile vor der Expedition, führen die Alpinisten sicher an Lawinen und Stürmen vorbei Richtung Gipfel, tragen ihr Gepäck zwischen dem Basis- und den Höhenlagern hin und her, damit sie sich mit regelmäßigen Auf- und Abstiegen an die Höhenluft gewöhnen können, stellen Zelte auf und kochen während der sechs bis acht Wochen, die Bergsteiger für den Everest brauchen.