Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Das steckt hinter der Fledermausbrücke über die B31
Tiere queren neue Trasse von Norden nach Süden – So wird ihnen geholfen
FISCHBACH - Von Norden nach Süden fliegen die Fledermäuse bei Fischbach. Und dabei müssen sie die neue Trasse der B31 überqueren. Damit sie die Straße weiterhin gefahrlos überfliegen können und somit ihren gewohnten Flugkorridor beibehalten, wurde eine sogenannte Überflughilfe in Form einer Brücke gebaut. Für Menschen ist die Brücke allerdings nicht gedacht, denn sie hat keine Zugänge.
Die Fledermäuse orientieren sich bei der Überquerung der Straße mittels Ultraschall an den Bauwerksstrukturen. In dem Gebiet leben viele Fledermäuse, erklärt Christoph Becker von der Baufirma Deges: „Wir müssen die Fledermäuse vor dem Verkehr schützen. Hier hat die Flughilfe eben die Form einer Brücke.“
Auch andere Formen wie engmaschige Zäune wären für den Zweck möglich.
In dem Gebiet sei eine vergleichsweise artenreiche Fledermausfauna beheimatet: Die Arten Braunes Langohr, Kleiner und Großer Abendsegler, Rauhautfledermaus, Zwergfledermaus, Mückenfledermaus, Breitflügelfledermaus, Großes Mausohr, Kleine Bartfledermaus und Wasserfledermaus seien zum Beispiel gefunden worden.
Eine Grünbrücke gibt es rund zwei Kilometer vor der Fledermausbrücke über die B31. Auch die Grünbrücke nutzen die Fledermäuse. Die Kosten für die Überflughilfe betragen rund 1,6 Millionen Euro. Inbegriffen seien laut Deges auch die Kollisionsschutzzäune, die sowohl nördlich als auch südlich der B31 jeweils mit einer Höhe von bis zu vier Metern entstehen.