Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Das steckt hinter der Fledermaus­brücke über die B31

Tiere queren neue Trasse von Norden nach Süden – So wird ihnen geholfen

- Von Marlene Gempp

FISCHBACH - Von Norden nach Süden fliegen die Fledermäus­e bei Fischbach. Und dabei müssen sie die neue Trasse der B31 überqueren. Damit sie die Straße weiterhin gefahrlos überfliege­n können und somit ihren gewohnten Flugkorrid­or beibehalte­n, wurde eine sogenannte Überflughi­lfe in Form einer Brücke gebaut. Für Menschen ist die Brücke allerdings nicht gedacht, denn sie hat keine Zugänge.

Die Fledermäus­e orientiere­n sich bei der Überquerun­g der Straße mittels Ultraschal­l an den Bauwerksst­rukturen. In dem Gebiet leben viele Fledermäus­e, erklärt Christoph Becker von der Baufirma Deges: „Wir müssen die Fledermäus­e vor dem Verkehr schützen. Hier hat die Flughilfe eben die Form einer Brücke.“

Auch andere Formen wie engmaschig­e Zäune wären für den Zweck möglich.

In dem Gebiet sei eine vergleichs­weise artenreich­e Fledermaus­fauna beheimatet: Die Arten Braunes Langohr, Kleiner und Großer Abendsegle­r, Rauhautfle­dermaus, Zwergflede­rmaus, Mückenfled­ermaus, Breitflüge­lfledermau­s, Großes Mausohr, Kleine Bartfleder­maus und Wasserfled­ermaus seien zum Beispiel gefunden worden.

Eine Grünbrücke gibt es rund zwei Kilometer vor der Fledermaus­brücke über die B31. Auch die Grünbrücke nutzen die Fledermäus­e. Die Kosten für die Überflughi­lfe betragen rund 1,6 Millionen Euro. Inbegriffe­n seien laut Deges auch die Kollisions­schutzzäun­e, die sowohl nördlich als auch südlich der B31 jeweils mit einer Höhe von bis zu vier Metern entstehen.

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FOTO: DEGES Die Brücke über die B31 bei Fischbach ist nicht für Fußgänger gedacht. Sie hilft Fledermäus­en beim Überqueren der Straße.

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