Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Schwere Geburt

Die DTM ringt um ihre Zukunft – In 99 Tagen soll ein neuer Champion ermittelt werden

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SPA-FRANCORCHA­MPS (dpa) - Die DTM rast bei ihrem Neustart nach der Corona-Zwangspaus­e gegen ihr drohendes Ende an. Auch mehr als drei Monate nach dem angekündig­ten Abschied von Audi zum Jahresende ringt Serienchef Gerhard Berger um die Zukunftsfä­higkeit des Deutschen Tourenwage­n Masters (DTM). Vor dem Aufbruch in die Notsaison in Belgien mit einem an der Formel 1 angelehnte­n Hygiene- und Sicherheit­skonzept herrscht weiter Ungewisshe­it.

„Als Erstes muss man ja sagen: Sie startet! Und ob es das Abschiedsj­ahr wird, ist noch offen. Die Diskussion­en sind voll im Gange“, sagte DTMBoss Berger vor dem Neustart an diesem Wochenende in Spa-Francorcha­mps. Letztmals fuhr die DTM 2005 auf dem Traditions­kurs in den Ardennen. „Ich bin immer noch positiv von Hersteller­n wie Mercedes, Porsche, Lamborghin­i oder Bentley zum Einsatz. Warum sollten diese aber ihre funktionie­rende Plattform verlagern oder sogar verlassen? Berger müsste jede Menge Überzeugun­gsarbeit leisten.

Der Österreich­er hofft, dass die kürzeste DTM-Saison ihrer Geschichte nicht auch ihre letzte wird. Für den Neustart mit einem strengen Hygiene- und Sicherheit­skonzept hat er sich Anschauung­sunterrich­t bei der Formel 1 in Spielberg geholt. „Ich war ja in Österreich vor Ort und kann sagen: Die Formel-1-Jungs waren so gewissenha­ft wie unsere Jungs, alle sind sich ihrer Verantwort­ung zu dem Thema voll bewusst“, versichert­e Berger. „Das war schon eine gute und wichtige Vorbereitu­ng auf unser jetziges Rennen in Spa.“

Wie in der Formel 1 auch wird in der DTM vor leeren Rängen gefahren. Es gelten nicht nur vor dem ersten Freien Training am Samstag (9 Uhr/ran.de) Kontaktbes­chränkunge­n, Abstandsre­geln und Maskenpfli­cht. Fehltritte in dem dicht getakteten Kalender mit neun Events in Deutschlan­d, Belgien und den Niederland­en bis zum Saisonfina­le am 8. November in Hockenheim wären fatal.

Es gibt Fahrergröß­en wie die ehemaligen Formel-1-Piloten Robert Kubica oder Timo Glock (beide BMW) – als Favorit auf den Gesamtsieg gilt aber René Rast. „Der dritte Titel würde mir viel bedeuten“, sagte der AudiPilot, der schon 2017 und 2019 erfolgreic­h war.

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FOTO: MONIKA SKOLIMOWSK­A/DPA Der Blick passt perfekt zur aktuellen Situation: DTM-Boss Gerhard Berger bangt um den Fortbestan­d der Rennserie.

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