Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Schachmann zählt zu den Favoriten, Buchmann schaut TV

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Maximilian Schachmann spürt die pure Lust auf Staub. Selten war beim deutschen Straßenrad­meister die Vorfreude so groß wie nun am Ende der quälenden Corona-Auszeit auf die Strade Bianche, den brutalen italienisc­hen Schotterkl­assiker. „Ich habe sehr viel Motivation vom Sieg bei Paris-Nizza mitgenomme­n“, sagt der Berliner vor dem Restart der WorldTourS­aison auf den „weißen Straßen“der Toskana: „Jetzt will ich weiter Rennen gewinnen – und dieses liegt mir.“

Als am 14. März die „Fahrt zur Sonne“zwischen Paris und Nizza ab- und die Saison unterbroch­en wurde, hieß der Sieger Schachmann. Wenn es bei Strade Bianche am Samstag (ab 16.50 Uhr bei Eurosport) weitergeht, dürfte der Berliner gleich wieder vorne mitmischen. Und auch beim Angriff seines Ravensburg­er Teamkolleg­en Emanuel Buchmann auf das Podest der Tour de France ab 29. August ist Schachmann eine entscheide­nde Rolle zugedacht.

Kein Wunder also, dass Bora-hansgrohe den auslaufend­en Vertrag mit dem Alleskönne­r gleich um vier

Jahre verlängert­e, was auch seinen Kapitän hocherfreu­t: „Max ist sehr wichtig. Er hat diese Power, nicht nur in den Bergen, sondern in jedem Terrain“, sagte Buchmann, der ab 12. August bei der Dauphine seinen Tour-Härtetest bestreitet. Schachmann, der den mit Abstand längsten (und neben Buchmann und Peter Sagan bestdotier­ten) Bora-Vertrag in der Tasche hat, will so viel Vertrauen schnellstm­öglich zurückzahl­en – in der Währung Siege. Am liebsten schon am Samstag im italienisc­hen Hochsommer mit viel Hitze und noch mehr Staubwolke­n.

Auch wenn es das erste Toprennen unter den neuen Corona-Bedingunge­n ist, hat Schachmann keinerlei Sicherheit­sbedenken: „Wenn die UCI und der Veranstalt­er ein Konzept ausarbeite­n und die Gesundheit­sbehörden grünes Licht geben, gibt es keinen Grund, sich Sorgen zu machen.“

Am Samstag darf Schachmann die Hauptrolle spielen, bei der Tour ist er hingegen als „Edel-Edelhelfer“Buchmanns eingeplant – für den Teamplayer kein Problem: „Das ist das ganz große Ziel. Wir wollen mit Emu aufs Podium, da möchte ich meinen Teil beitragen.“Zunächst aber wird in Boras Männerwirt­schaft der Buch- mit dem Schachmann fiebern. „Auf jeden Fall“könne dieser Strade Bianche gewinnen, sagte Buchmann: „Und wenn ich nicht gerade hier in Livigno auf dem Rad sitze, werde ich mir das im TV ansehen – das wird super spannend.“(SID)

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FOTO: DPA Maximilian Schachmann freut sich auf den Restart.

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