Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Parkplatz soll Platz für Park machen

Wo heute zwischen Rotach und B 31 Autos parken, könnte künftig eine grüne Oase entstehen

-

FRIEDRICHS­HAFEN (li) - Die notwendige­n Hochwasser­schutzmaßn­ahmen an der Rotach will die Stadt auch dazu nutzen, um die Bereiche links und rechts des Flusses neu zu gestalten und deren Wert für Mensch, Natur und Klima im Sinne des ISEK-Teilprojek­ts „Grüne und blaue Infrastruk­tur“zu erhöhen. Die Vorbereitu­ngen fürs Planfestst­ellungsver­fahren laufen, die Planunterl­agen werden nun aber nochmal ergänzt um eine Idee, die das Überlinger Planungsbü­ro Ramboll schon im vergangene­n Jahr vorgestell­t hat. Es geht um den Parkplatz P7 zwischen B 31 und Rotach, der zumindest zum Teil zu einer Art grüner Oase werden soll. Arbeitstit­el „Eco Park“.

Die Stellplätz­e, die dafür entfallen würden, sind baurechtli­ch der Messe zugeordnet und müssten gegebenenf­alls an anderer Stelle ersetzt werden. Eile geboten ist diesbezügl­ich eher noch nicht, denn bei dem, was der Ausschuss für Planen, Bauen und Umwelt am Dienstag entschiede­n hat, handelt es sich lediglich um einen Grundsatzb­eschluss.

Wann beziehungs­weise ob überhaupt dort, wo jetzt noch Autos abgestellt werden, eines Tages Bäume, Sträucher und Büsche wachsen werden und sich gegebenenf­alls ein Hochwasser ausbreiten darf, bleibt offen und wird auch von der Haushaltsl­age in den kommenden Jahren abhängen. Und davon, wie der Gemeindera­t seine Prioritäte­n setzen wird.

Ginge es nach SPD-Rat Heinz Tautkus, sollten die Bagger lieber heute als morgen anrollen. „Seit 43 Jahren bin ich im Gemeindera­t, seit 43 Jahren beschäftig­e ich mich mit dem hochwasser­sicheren Ausbau der Rotach. Und es ist faktisch noch nichts geschehen. Lasst uns endlich anfangen.“Von Detailfrag­en, über die andere Räte sich Gedanken machten – etwa die, ob „Eco Park“eine passende Bezeichnun­g ist – wollte sich Tautkus jedenfalls nicht aufhalten lassen.

Überplant werden soll im Hinblick auf das Planfestst­ellungsver­fahren auch der Bereich der Kleingärte­n zwischen Rotach und Steinbeiss­traße. Dort sollen keine Autos weichen, sondern die Kleingärtn­er. Um Platz zu schaffen für einen Erdwall als Hochwasser­schutz und für eine neue Trasse des Velorings samt hochwasser­sicherer Bahnunterf­ührung. Allein dafür würden laut Schätzung Kosten in Höhe von rund sechs Millionen Euro anfallen. Von daher gilt auch hier: Ob das wirklich so umgesetzt wird, steht zumindest noch so lange in den Sternen, bis der Gemeindera­t seine Prioritäte­n für die nächsten Jahre gesetzt hat. Platz für Kleingärte­n in unterschie­dlicher Größe soll aber in jedem Fall bleiben – neu geordnet im hinteren Bereich und gegebenenf­alls ergänzt um einen Gemeinscha­ftsgarten beziehungs­weise „urban gardening“und eine öffentlich­e Grünfläche mit Spielfunkt­ion.

Bevor die Unterlagen zum Planfestst­ellungsver­fahren eingereich­t werden, soll’s noch eine Bürgerbete­iligung geben.

 ?? FOTO: PLANUNG BÜRO RAMBOLL, ÜBERLINGEN ?? So könnte der Parkplatz künftig aussehen.
FOTO: PLANUNG BÜRO RAMBOLL, ÜBERLINGEN So könnte der Parkplatz künftig aussehen.

Newspapers in German

Newspapers from Germany